In Hamburg warnt der Verfassungsschutz derzeit vor ganz bestimmten Werbewurfsendungen.
Wenn du sie in deinem Briefkasten in Hamburg entdeckst, schau lieber zweimal hin.
Hamburg: Kostenlose „Persönlichkeitstests“ als Lockmittel
Grund der Besorgnis des Hamburger Verfassungsschutzes ist die Scientology-Organisation (SO), die Werbewurfsendungen verteilen soll. „Wir haben Erkenntnisse, dass die extremistische Scientology-Organisation derzeit Flyer in Hamburger Briefkästen wirft“, sagte Marco Haase, Sprecher des Landesamtes, der Deutschen Presse-Agentur.
Lockmittel darin seien kostenlose „Persönlichkeitstests“, mit denen geworben wird. „Diese dienen dazu, Daten für eine Kontaktaufnahme zu erfassen, um neue Mitglieder zu gewinnen.“ Erklärtes Ziel der Organisation sei es, eine sogenannte „scientologische Zivilisation“ zu errichten.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn
Aktives Verhalten der Organisation in Hamburg
Die Scientology-Organisation wird seit 1997 bundesweit von den Verfassungsschutzbehörden beobachtet, da in der von ihr angestrebten Gesellschaftsordnung Grundwerte wie Menschenwürde oder das Recht auf Gleichbehandlung ausgesetzt würden.
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„Theorie und Praxis der SO erfüllen mehrere Merkmale einer totalitären Organisation“, sagte Haase. Beispielsweise „ideologischer Alleinvertretungsanspruch, rigider Dogmatismus, hermetisch abgeschlossene Organisationsstruktur, Führerkult und totale Unterordnung der Mitglieder“.
Um mehr gesellschaftlichen Einfluss zu erreichen, agierten Scientologen auch in zahlreichen Tarn- und Nebenorganisationen. „In der Vergangenheit verteilte die SO häufiger Flyer ihrer Tarnorganisation „Sag nein zu Drogen – sag ja zum Leben“ und „Der Weg zum Glücklichsein“.“ Angeboten würden auch Online-Seminare zu verschiedenen Themen der persönlichen Weiterentwicklung und Lebenshilfe.
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Hamburg: Weitere Werbekanäle
Zusätzlich soll die SO auch aktiv über Social Media-Kanäle werben. „Ein großer Teil der offiziellen SO-Postings in sozialen Netzwerken befasst sich mit vermeintlichen oder tatsächlichen Hilfsaktionen internationaler Scientologen“, sagte Haase.
So sei auch die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr instrumentalisiert worden, „um sogenannte „ehrenamtliche Geistliche“ zu entsenden und diese als Katastrophenhelfer in Szene zu setzen“.
Der Erfolg hält sich aber offenbar in Grenzen: Auch im vergangenen Jahr rechnete der Hamburger Verfassungsschutz der Organisation lediglich 300 Mitglieder in der Hansestadt zu – wie schon seit 2018. (dpa/lfs)