Veröffentlicht inNorddeutschland

Restaurant in St. Peter-Ording: Luxus-Lokal ersetzt Kult-Institution – Urlauber fällen Urteil

Im Juli des vergangenen Jahres wurden erste Stimmen laut. „Schickimicki“ und gehobene Gesellschaft befürchteten Stammgäste und Einheimische aus St. Peter-Ording. Der Grund: Eine beliebte Institution im Ort sollte schließen und durch ein neumodisches Restaurant ersetzt werden (MOIN.DE berichtete).Heute, etwas mehr als ein Jahr später, sind die neuen Besitzer in die alten Räumlichkeiten auf dem Pfahlbau […]

St. Peter-Ording
Die Seekiste am Böhler Strand in St. Peter Ording gibt es nicht mehr. Neue Inhaber haben in der Lokalität nun das "Salt & Silver" errichtet. Foto: IMAGO / McPHOTO

Im Juli des vergangenen Jahres wurden erste Stimmen laut. „Schickimicki“ und gehobene Gesellschaft befürchteten Stammgäste und Einheimische aus St. Peter-Ording. Der Grund: Eine beliebte Institution im Ort sollte schließen und durch ein neumodisches Restaurant ersetzt werden (MOIN.DE berichtete).

Heute, etwas mehr als ein Jahr später, sind die neuen Besitzer in die alten Räumlichkeiten auf dem Pfahlbau am Strand von St. Peter-Ording eingezogen und servieren ihre Speisen den Urlaubern und Restaurantbesuchern. Und wieder melden sich einige von ihnen zu Wort. Diesmal fällen sie ihr Urteil.

Restaurant in St. Peter-Ording spaltet die Besucher

Statt der „Seekiste“, die 44 lange Jahre Familienbetrieb auf dem Buckel hatte, gibt es am Böhler Strand nun seit einiger Zeit das „Salt & Silver“. Die Speisen auf dem modernem Menü seien von der Region rund um die Eiderstedter Halbinsel inspiriert, heißt es auf der Homepage des Restaurants. Fisch und andere Gerichte gibt es dort auf den Teller. Soweit klingt das nach einem normalen Lokal an der Nordseeküste.

Aber: „Nach dem Blick auf die Speisekarte war ich eigentlich schon satt, mag alles lecker sein, aber kein Vergleich zu der Seekiste“, beschwert sich ein Mann, der das alte Lokal schwerlich vermisst.


Das ist St. Peter-Ording:

  • Der Küstenort St. Peter-Ording liegt im Südwesten der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein.
  • St. Peter-Ording hat als einziges deutsches Seebad eine eigene Schwefelquelle und trägt daher die Bezeichnung „Nordseeheil- und Schwefelbad“.
  • Bekannt ist der Küstenort auch für seine Pfahlbauten am Strand.

Tatsächlich bieten die Inhaber des neuen Restaurants andere Speisen als ihre Vorgänger. Surf & Turf wird in der neuen Küche zubereitet und außerdem viel Wert darauf gelegt, „mit Rindern & Lämmern“ zu arbeiten, „die auf den hiesigen Salzwiesen grasen“. Außerdem gebe es „Muscheln & Austern aus der Nordsee und Fisch, den man mit gutem Gewissen genießen kann.“

Dem Geschmack einiger Stammgästen der ehemaligen „Seekiste“ scheint das nicht ganz zu entsprechen. „Waren auch immer begeistert von der Seekiste. Wir vermissen die echt. Die neue Karte sagt mir auch nicht zu“, pflichtet ein anderer dem enttäuschten Stammgast bei.


Mehr News aus St. Peter-Ording: St. Peter-Ording hat ein großes Problem – hier zählt im Ernstfall jede Sekunde


Doch eine Rückkehr der „Seekiste“ ist ausgeschlossen. Am 3. Oktober 2021 schlossen die Inhaber ihre Türen für immer. Bei ihrer Übernahme erklärten die Inhaber des „Salt & Silver“ damals: „wir werden das Erbe von Dirk und Maike Haupt in der Seekiste voller Respekt und Demut antreten und dabei auch die treue Stammkundschaft der Seekiste nicht außer Acht lassen.“

Höchste Zeit also, dem neuen Restaurant eine Chance zu geben. So sieht das zumindest ein anderer Gast, der dem Lokal in der nächsten Woche einen Besuch abstatten möchte.

St. Peter-Ording
Die Seekiste am Böhler Strand in St. Peter Ording gibt es nicht mehr. Neue Inhaber haben in der Lokalität nun das „Salt & Silver“ errichtet. Foto: IMAGO / McPHOTO

Restaurant in St. Peter-Ording zieht Preise an

Andere Gäste sind begeistert. Die neue Karte sei zwar sicherlich speziell, doch hätten sie dort sehr gut gegessen. „Ein Geschmackserlebnis“, sei es sogar gewesen. „Nur Mut zu was Neuem. Man merkt dort die junge moderne Hamburger Scene Küche“, schreiben sie begeistert in den sozialen Netzwerken.  „Klarer Gewinn für SPO“ und „zeitgemäße Küche, urteilt ein anderer.


Mehr News aus St. Peter-Ording: St. Peter-Ording: Paar spaziert am Strand – schon nach wenigen Metern ist es entsetzt


Doch trotz guter Kritiken und enttäuschten Stammgästen, die die 80er Jahre Atmosphäre der „Seekiste“ vermissen, gibt es dennoch eine Befürchtung, die sich mit der neuen Speisekarte bewahrheitet hat. Die Preise seien angehoben worden. Aber: Man „erfährt sogar woher die Lebensmittel kommen!!! Qualität hat seinen Preis.“