Was darf bei einem Urlaub auf Sylt nicht fehlen? Ein ausgiebiger Spaziergang durch die Dünen oder eine Radtour durch die Felder. Hauptsache, möglichst viele Eindrücke auf der beschaulichen Nordsee-Insel sammeln.
Einige Menschen dürften bei so einem Ausflug auf Sylt bereits kuriose Szenen erlebt haben. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen harmlosen Spaß. In so einem Moment zählt jeder Augenblick, um Leben zu retten.
Sylt: Heftige Szenen auf den Feldern!
Den Anblick von weitläufigen Dünenlandschaften zieren auf Sylt vor allem auch Schafe, die auf den Feldern vor sich hin grasen. Aber auch in anderen Urlaubsorten wie Helgoland, Norderney oder Büsum liegen die Tiere den Besuchern am Herzen. Deswegen sorgte erst im vergangenen Jahr ein Hundehalter für Aufsehen, weil er seinen Vierbeiner unangeleint auf die Weide rennen ließ. Damals verletzte der Husky mehrere Schafe (>>>hier mehr).
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In letzter Zeit teilen allerdings immer mehr Menschen kuriose Schnappschüsse von den Wiederkäuern. So macht unter anderem ein Bild auf Twitter die Runde. Darauf sieht man ein Schaf in Rückenlage. Was zunächst ulkig aussieht, geht allerdings oft mit einem ernsten Notfall einher. MOIN.de hat bei dem Landesverband Schleswig-Holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter nachgehakt, was es mit dem Phänomen auf sich hat.
„Normalerweise hat ein Schaf kein Problem damit, nach dem Ausruhen wieder aufzustehen. Allerdings kann es insbesondere bei tragenden Schafen oder Schafen mit sehr dicker Wolle, weil sie kurz vor der Schur stehen, dass sie nicht von alleine wieder hochkommen. Das hat nichts mit ihrem Alter zu tun oder mit einer Krankheit, es ist einfach nur ihr Gewicht“, erklärt die Geschäftsführerin.
Sylt: SO rettest du ein betroffenes Tier
Unebenheiten auf der Weide bringen die Tiere allerdings häufig ins Wanken, sodass sie, ähnlich wie Menschen, umkippen und auf dem Rücken landen. In so einem Fall schweben die Schafe schnell in Lebensgefahr. Als Wiederkäuer haben sie einen besonders großen Pansen. Im Normalfall dient er dazu, grobe Futterbestandteile wieder hochzuwürgen, damit das Schaf sie nochmal zerkauen kann.
„Liegt es aber auf dem Rücken, funktioniert diese Motorik nicht – das Schaf erstickt. Außerdem ist es eine unnatürliche Position und die Organe drücken auf die Lunge. Bei tragenden Schafen kommt noch das Gewicht der ungeborenen Lämmer hinzu“, betont die Vereins-Sprecherin gegenüber MOIN.de.
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Auch wenn die Bauern regelmäßig auf den Feldern nach dem Rechten sehen, kann es immer wieder zu so einem Notfall kommen. Die Expertin rät dazu, dass sich Augenzeugen dem betroffenen Schaf langsam und mit ruhiger Stimme nähern sollen. Hinter dem Rücken des Tieres reicht ein beherzter Schubs, damit der Wiederkäuer wieder in die Bauchlage kommt. Weil Schafe Fluchttiere sind, kann es sein, dass es versucht wegzurennen. Davon sollte man sich nicht beirren lassen, so der Verein: „Manchmal taumelt es kurz, doch der Kreislauf stabilisiert sich meist sehr schnell. Wer sich nicht selbst traut, kann auch einen benachbarten Bauern um Hilfe bitten.“