Spätestens wenn die ersten Sonnenstrahlen die Menschen wieder auf ihre Drahtesel locken, fängt er wieder aufs Neue an – der „Kampf um die Straße“. Auch in Norderstedt gehören Auto- und Radfahrer zu den größten Gegnern und sorgen stets für Aufreger und Ärger untereinander.
Der ewige Zwist zwischen Rad- und Autofahrern geht in Norderstedt nun in die nächste Runde. Als ein Einwohner der viertgrößten Stadt Schleswig-Holsteins den Streit um die „Hoheit der Straße“ einleitete, trat er eine hitzige Debatte los.
Norderstedt – ein Paradies für Fahrradfahrer
Wenn man nach Deutschlands Fahrradstadt fragt, denken die meisten wohl an die Studentenstadt Münster. Hier werden nicht nur viele Fahrräder geklaut, sondern auch gefahren. Doch auch Norderstedt kann mit den Münsteranern mithalten.
Denn die Stadt ist durchaus bemüht, was die Entwicklung des Radverkehrs angeht. So nahm sie bereits erfolgreich an der Bewerbung beim Bundeswettbewerb zur Förderung des Radverkehrs der „Pro Fahrrad Initiative“ teil. Auch beim Wettstreit um die meistgefahrenen Kilometer, dem sogenannten „Stadtradeln“ ist eine Beteiligung Norderstedt jedes Jahr aufs Neue gewiss.
Zu großen Projekten der Stadt gehören zudem das Fahrradparkhaus in Norderstedt Mitte. Hier können Einwohner ihr Fahrrad nicht nur abstellen, sondern auch reparieren (lassen). Ebenfalls dazu zählen die vier Velorouten, die wie Fahrradautobahnen mit extrabreiten Wegen durch die Stadt führen.
Trotz alldem kann die Stadt eines nicht aufhalten – den „Kampf um die Straße“. Den Kampf zwischen Rad- und Autofahrern. Ein Kampf, der in den sozialen Medien erneut losgetreten wurde. Hier beschwerte sich ein Einwohner über die Zweiradfahrer.
Norderstedt: Einwohner tritt heftige Debatte los
„Liebe Radfahrer in Norderstedt, wenn Radwege für euch schon extra gemacht worden sind, bitte ich euch darum, die auch zu nutzen“, schreibt er in einer beliebten Norderstedter Facebook-Gruppe und löst damit sofort eine heftige Debatte aus.
„Ich denk’ mir auch immer, wie doof sie wohl alle gucken würden, wenn ich mit meinem Auto auf dem Radweg lang nagel…“, schreibt ein Nutzer. Fahrradfahrer gehen sofort in den Konter über.
So schreibt ein Radfahrer: „Schade nur, dass auf Radwegen so viele Scherben liegen, so viele Autos parken, so viele Schlaglöcher sind, so viele E-Roller herumstehen, so viele Hundehäufchen gammeln und dass sie oft da aufhören, wo sie eigentlich gebraucht werden.“
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Richtig einigen können sich beide Seiten in der Debatte nicht. Am Ende sei jeder der Schuldige und das Opfer, egal ob Auto- oder Radfahrer. An der Stelle kam von den Einwohnern deshalb der simple Vorschlag der gegenseitigen Rücksichtnahme. Doch sind viele einfach nicht belehrbar, meinen sie, das gelte für Auto- und Radfahrer. Also zumindest hier finden sie Einigkeit. Vielleicht demnächst ja auch auf der Straße.