Es ist ein Bild des Schreckens, dass der Hamburger Tierschutzverein, das größte Tierheim der Stadt, öffentlich macht.
Ein kleiner Fuchs, erschöpft in ein dickes Frottee-Handtuch gewickelt, mit heftigen Brandverletzungen am Kopf und der Schnauze. Schuld war eine Oster-Tradition, der viele Menschen in den kommenden Tagen nachgehen wollen… Das bekannteste Tierheim Hamburgs warnt.
Tierheim Hamburg: Lieber lassen
Eine Oster-Tradition, die dazu gehört wie das alljährliche Eiersuchen und Lämmer in Kuchenform: Das Osterfeuer. Auch in Hamburg sollen sie wieder brennen, die größten Hamburger Rand-Stadtteilen wie Blankenese, Kirchwerder oder Volksdorf. Doch der Hamburger Tierschutzverein wendet sich mit dringendem Appell nun vor allem an private Veranstalter.
„Ein Osterfeuer stellt eine Gefahr für viele Wildtiere und Insekten dar. Denkt bitte an die Tiere und die Umwelt und überlegt Euch, ob Ihr nicht doch auf ein Osterfeuer verzichten könnt“, verkünden die Experten.
Mehr News: Tierheim Hamburg schlägt Alarm: Diese Entwicklung bringt Tierschützer in Existenznöte
Tierheim Hamburg: Opfer der Flammen
Denn: Im Vorfeld aufgeschichtetes Holz dient vielen Wildtieren, mitunter aber auch entlaufenen Hunden oder Katzen als Unterschlupf. Beim Anzünden des Holzes übersehen Traditionsfreudige dann oft die „Gäste“ zwischen Balken, Reisig und Co. „Gerade Klein- und Jungtiere nutzen die aufgeschichteten Haufen aus Reisig und Gestrüpp gerne als Unterschlupf oder Kinderstube. Wird das Feuer dann entzündet, können sie oftmals nicht mehr fliehen und fallen den Flammen zum Opfer“, heißt es vom Hamburger Tierschutzverein.
Wer sicher gehen will, dass möglichst wenig Gefahr vom oft schon Wochen zuvor aufgetürmten Brennstoff ausgeht, sollte die folgenden Tipps unbedingt beachten:
- Um das Holz als Unterschlupf weniger attraktiv für Tiere zu machen, schichten Sie die Holzbalken nur locker auf.
- Machen Sie Lärm, um Tiere, die sich eventuell versteckt haben, aus dem Unterschlupf zu locken. Achtung: Dies schreckt meist nur erwachsene Tiere auf, Jungtiere verstecken sich eher!
- Schichten Sie den Holzhaufen noch einmal um, bevor Sie das Feuer entzünden, um auch Igel und Jungtiere, die nicht flüchten würden oder können am Boden entdecken zu können.
Wer sich dazu entschließt, (Wild-)Tieren zu Ostern etwas richtig Gutes zu tun, sollte sich allerdings vollends gegen ein Osterfeuer entscheiden, geben die Experten aus Hamburg zu bedenken.
Mehr News aus dem Norden:
- Tierpark Hagenbeck: Herzergreifende Fotos! Bei diesen Bildern kann niemand wegsehen
- Hamburg: Stau-Gefahr! Hier wird es an Ostern 2023 auf den Straßen besonders voll
Tierheim Hamburg: Bewusster Verzicht
Umso besser, wenn in diesem Fall bereits Holz angehäuft wurde: Denn der dient Mäusen, Vögeln, Igel und Kröten nutzen aufgetürmte Naturalien nämlich ganzjährig als Versteck für Nestbau und Unterschlupf. Ein kleiner Holz-Haufen für die Menschheit – ein großer Schritt für den Tierschutz.
+++ Hamburg: Böse Überraschung! Frau erleidet Verätzungen im Bus +++
Das größte Tierheim Hamburgs weiß, wovon es spricht: In den vergangenen Jahren landeten immer wieder Feldhasen und Füchse mit schwersten Verbrennungen am ganzen Körper in der an das Tierheim angeschlossenen Tierarztpraxis. Einen Schock erlitten sie alle – und einige der Tiere überlebten das flammende Oster-Inferno nicht.
Auch wenn es schwerfällt, sollte laut dem Tierschutzverein das ein oder andere Osterfeuer 2023 wohl besser nicht entzündet werden….