Am Dienstagmittag erreichte die Hansestadt eine traurige Nachricht – Klaus Barkowsky, der als der „schöne Klaus“ in Hamburg bekannt ist, ist tot. Suizid!

Er soll heute Vormittag (25.4.) vom Balkon seiner Wohnung in Hamburg-Altona gesprungen sein.

Hamburg: Der Kiez trauert um Klaus Barkowsky

„Wir hatten einen Einsatz um kurz nach halb elf in der Großen Bergstraße“, bestätigt die Polizei auf MOIN.DE-Anfrage. „Ein 69-Jähriger ist von seinem Balkon gesprungen.“

„Ich bin entsetzt, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt sein langjähriger Kumpel Carsten Marek, Betreiber der Boxerkneipe „Zur Ritze“ auf St. Pauli. Der gehörte in den 70ern genauso wie Klaus Barkowsky, so sein richtiger Name, zur berüchtigten Nutella-Bande, einer Zuhälter-Gang. „Ich weiß, dass es Klaus schon länger gesundheitlich nicht so gut ging und dass er oft depressiv wirkte.“

+++ Johannes Oerding: Fans machen den Sänger sprachlos – „Das habe ich nicht erwartet“ +++

Tatsächlich war Barkowsky sehr angeschlagen. Zu einem geplanten Interview-Termin mit MOIN.DE kam es nicht, weil er sich nicht gut fühlte. Es sollte um die Amazon-Prime-Serie „Luden – Könige der Reeperbahn“ gehen, deren Premiere kurz bevorstand. Sie basiert auf dem Leben von Klaus Barkowsky, den Aufstieg und Fall dieser schillernden Zuhälter-Persönlichkeit. Statt des Treffens kam es aber zu einem kurzen Telefon-Interview. Danach gefragt, ob er rückblickend etwas bereue, sagte er: „Dass ich nicht mehr jung bin und dass ich nicht als Schauspieler eingestiegen bin, als ich damals die Chancen dazu gehabt habe.“

Hamburg: Im Januar 2022 stand er vor Gericht

Stattdessen entschied er sich für ein wildes und gefährliches Leben im Rotlicht-Milieu. Doch anstatt das erworbene Geld gut anzulegen, verprasste er es für seinen Luxus-Lifestyle: Schampus, teure Autos, exklusive Reisen. Als sich die Nutella-Bande im Zuge der sogenannten Pinzner-Morde auflöste, bei dem ein Killer im Auftrag eines Kontrahenten konkurrierende Zuhälter ausschaltete, wurde der schöne Klaus quasi „arbeitslos“.

Zuletzt machte er eher durch negative Schlagzeilen von sich reden. Im Januar 2022 stand er vor Gericht, weil er auf dem Kiez im Suff den Hitlergruß gezeigt hatte. Das bestritt Barkowsky zwar, aber aufgrund von Zeugenaussagen glaubte die Richterin ihm nicht und verdonnerte ihn zu einer Geldstrafe. Wie aus dem Milieu zu erfahren ist, hat Barkowsky sehr unter der Hitlergruß-Affäre gelitten, da er auf der Meile oft darauf abfällig angesprochen wurde.

+++ Miniatur Wunderland Hamburg: Besucher zweifeln – großer Plan könnte ins Wasser fallen +++

Die Nachricht von dem Tod des „schönen Klaus“ erreichte auch Waldemar Paulsen, wegen seiner Haarfarbe „Der Rotfuchs“ genannt. Er ist eine Ermittler-Legende und kannte die harten Jungs von der Nutella-Band in- und auswendig, weil er während deren Hoch-Zeit ständig mit ihnen zu tun hatte.

Noch mehr News aus Hamburg:

„Klaus Barkowsky war schon immer für Überraschungen gut“, sagte er, als er von der Art des tragischen Tods erfuhr. „Der hatte für sich keine positive Lebensqualität mehr erkennen können. Er war eine Nummer unter vielen. Das letzte Filmprojekt ,Luden’ ist ihm womöglich negativ aufgestoßen. Kiezianer werden immer gern bei von Medien präsentiert und bei Events vorgezeigt. Er ist nicht die Ausnahme dieses Klientels, die oft so endet. Denn jeder Mensch möchte wertgeschätzt und anerkannt werden. Aber die Anerkennung ist in den letzten Jahren immer mehr zu negativen Wahrnehmungen umgeschlagen.“

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.