Die Kosten gehen in die Millionen, denn die Nordsee ist unerbittlich. Urlaubs-Inseln wie Langeoog vor der deutschen Küste müssen regelmäßig ihre Strände aufschütten – denn die Gewalten der Natur graben die Ruhe-Oasen gnadenlos ab.
Doch auf Langeoog sind mal wieder Urlauber unterwegs, die sich nicht um Abbruchkanten am Strand kümmern – und diese sogar zerstören. MOIN.DE sprach mit einem Mann, der sich für den Schutz der Insel einsetzt. Und erfuhr Erschreckendes.
Nordsee: Gefährliches Treiben
Szenen vom Oststrand auf Langeoog sorgen derzeit für reichlich Unmut. Meterhohe Abbruchkanten zeugen von Zerstörung durch Sturmfluten, es lässt sich kaum fassen, wieviel Sand hier abgetragen wurde. Regelmäßig muss die Insel Sand künstlich wieder aufschütten, damit Urlauber überhaupt entspannt am Strand liegen können. Das ist sehr teuer – und interessiert einige Besucher scheinbar herzlich wenig.
Nicht wenige treiben nämlich ihr Unwesen mit Schaufeln und Händen am Strand von Langeoog. Sie „durchlöchern“ die Abbruchkante sowie die flache Sandhalde regelmäßig. Sandburgen, Löcher, Wälle, soweit das Auge reicht. „Warum regt sich da keiner drüber auf?“ will eine Frau in den sozialen Netzwerken wissen. Nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich, meint Burkhardt Kaiser, ehrenamtlichen Helfer der ZWRD ( zentraler Wasserrettungsdienst Küste) auf Langeoog.
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Nordsee: Eine Menge Arbeit
Als temporärer Wachführer kontrolliert er regelmäßig den Oststrand – und bekommt oft „Gemaule“ zu hören, wenn er seinem Job nachgeht. Doch der ist wichtig: An Badestränden würden teils „sehr große und auch tiefe Sandburgen gebaut. Diese Löcher sind gefährlich, verändern die Strömung und müssen von den Buddlern am Ende wieder zugeschüttet werden“, erzählt er MOIN.DE.
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Nordsee: „Völlig arglos“
Seine Arbeit ist präventiv, soll Gefahren vorbeugen, etwa durch Verschüttung von Strand-Besuchern. Doch der Experte muss sich immer mehr mit Touristen auseinandersetzen, die „völlig arglos und zerstörerisch tätig“ sind, wie Kaiser erzählt.
Denn künstlich aufgeschütteter Sand auf Langeoog soll vor dem Eindringen der Nordsee ins Inselinnere schützen. Verändern große Löcher oder angegrabene Abbruchkanten allerdings den Fluss des Meeres, ist im Ernstfall wenig Kontrolle möglich.
Der DLRG macht auf Langeoog auf die Gefahren aufmerksam, der auch Kaiser unterstellt ist. Doch offenbar interessiert das viele Touristen herzlich wenig. Dabei geht von Löchern am Sandstrand noch eine große Gefahr aus: Werden Kinder verschüttet, gehen solcherlei Unfälle nicht selten tödlich aus…