Schock in Hamburg!
Am Sonntagabend (1. Oktober) fielen tödliche Schüsse vor einer Shishabar im Bezirk Wandsbeck.
Hamburg: Mann vor Bar erschossen
Ein 24 Jahre alter Mann ist in Hamburg nach Schüssen von Unbekannten vor einer Shishabar gestorben. Der Sachverhalt sei „dubios“, teilte die Polizei in der Nacht zum Montag (2. Oktober) mit.
Nach der Tat sind mehrere Personen am späten Sonntagabend vorläufig festgenommen worden. Das sagte ein Sprecher der Polizei am Montag. Die Beamten stellten sie in der Nähe des Tatorts.
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Mehrere Zeugen hatten die Schüsse im Nordosten der Stadt gehört und den Notruf verständigt. Nach ersten Erkenntnissen wurde geschossen, als der Mann aus der Bar nach draußen trat. Ersthelfer versuchten vergeblich, das Opfer zu reanimieren.
Hamburg: Streit ging voraus
Ersten Erkenntnissen zufolge war den Schüssen vor der Shisha-Bar ein Streit zwischen mehreren Männern vorangegangen. Nachdem dann plötzlich Schüsse gefallen seien, seien mehrere Menschen vom Tatort geflüchtet. Zu den Hintergründen und dem Ablauf der Tat machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben. Die Mordkommission des Landeskriminalamtes und die Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft Hamburg ermitteln nun in dem Fall. Zudem werden Zeugen gesucht, die die Tat beobachtet haben oder sachdienliche Hinweise geben können.
Noch in der Nacht zum Montag wurde der Tatort von der Spurensicherung und der Kriminaltechnik untersucht. Im Licht der rot-leuchtenden Buchstaben der Shisha-Bar sind die Ermittler der Polizei dabei akribisch allen Spuren nachgegangen. Auch Hunde kamen zum Einsatz. Vor einem Gebüsch neben der Bar standen zahlreiche kleine, weiße Beweismittelmarkierungen mit Zahlen darauf. Mindestens acht Patronenhülsen sollen am Tatort gefunden worden sein.
Ähnliche Fälle in der Vergangenheit
Zuletzt war es in Hamburg immer wieder zu Angriffen gekommen, die im Zusammenhang mit Drogenkriminalität stehen könnten. „Im Moment hat die Gewalt zugenommen, eindeutig. Die Vielzahl der Schusswunden hat wirklich zugenommen“, sagte Horst Niens, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Hamburg, dazu der Deutschen Presse-Agentur. „Grundsätzlich haben wir rund um den Drogenhandel rivalisierende Gruppen bis Tätergruppierungen. Da sind wir in dem Bereich, dass wir in Richtung Organisierte Kriminalität gehen.“
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Im Juli 2022 war ein 27-Jähriger in einer Shisha-Bar in Hamburg-Hohenfelde von zwei Männern gezielt erschossen worden. Der Prozess gegen einen Tatverdächtigen läuft derzeit vor dem Landgericht Hamburg. Der Angeklagte beteuert bislang seine Unschuld.
Im September 2022 hatten zwei Männer einen 37-Jährigen in Hamburg-Veddel in den Kopf geschossen. Das Opfer soll vermutlich in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein. Nach Hinweisen zu den Tätern wurde auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ gesucht.
Im Januar 2023 war in Hamburg-Tonndorf auf zwei in einem Auto sitzende Männer geschossen worden. Allein Fenster und Tür auf der Fahrerseite hatten mehr als 20 Einschusslöcher. Der 26 Jahre alte Fahrer wurde bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt. Der 30 Jahre alte Beifahrer wurde ebenfalls von den Kugeln getroffen.
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CDU Hamburg kritisiert Tatenlosigkeit von Rot-Grün
Die politische Opposition Hamburgs kritisierte mit Blick auf die „Gewalteskalation auf den Straßen Hamburgs“ die rot-grüne Regierung als träge und tatenlos. Die zunehmende Gewalt bis hin zu Auftragsmorden in den schwerkriminellen Milieus der Stadt drohe sich zu verfestigen, sagte Dennis Gladiator, der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, am Montag laut Mitteilung. „Die Sicherheitsbehörden müssen endlich in die Lage versetzt werden, diese Entwicklungen zu durchbrechen, die Täter zu fassen und die dahinterliegenden Strukturen zu zerschlagen.“
Hamburg dürfe kein rechtsfreier Raum sein. SPD und Grüne hätten zuletzt einen CDU-Antrag mit klaren Forderungen im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität abgelehnt. „Bürgermeister und Innensenator wirken hier wie Zaungäste und schauen der Wild-West-Stimmung auf Hamburgs Straßen zu, anstatt endlich zu handeln“, sagte Gladiator.
Der Hamburger Polizeigewerkschaftsvorsitzende Niens warnte indes davor, dass durch solche Aussagen die Bürger verunsichert werden könnten. „Der Bürger sollte Vertrauen zu seiner Polizei haben, denn die macht einen wirklich guten Job.“ Es sei gleichzeitig wichtig, dass die Politik den Polizeijob in Hamburg wieder attraktiver mache – vor allem finanziell. Da gebe es zum Teil deutliche Unterschiede zu anderen Bundesländern.