Äh, was war denn da los? Ein verrückter Einsatz ließ Feuerwehrkräfte am 7. Dezember gegen Mittag vor die Tor von Hamburg ausrücken. Vor Ort bot sich ihnen ein bizarres Bild – und gleich mehrere Menschen befanden sich in Lebensgefahr!
Auf einem Betriebsgelände nahe Hamburg türmte sich Schaum auf, fünf Meter hoch und über 100 Quadratmeter verteilt. Der Grund ist kaum zu fassen – denn gebrannt hat es nicht.
Hamburg: Schaum bis zum Dach
Gegen 12.48 Uhr meldeten Mitarbeiter eines in der Straße Immenhacken sitzenden Unternehmens einen Notfall. Ein technischer Defekt der internen Schaumlöschanlage liess Massen von Schaum unkontrolliert austreten. Auf dem Betriebsgelände und auf der angrenzenden Straße hatte sich der Schaum bereits verteilt. Zudem sollte mindestens ein Fahrer eines Lastkraftwagens in seinem Fahrerhaus sitzen und dort nicht mehr heraus kommen können.
Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle, lies der Einsatzleiter, stv. Zugführer Timo Schütt, das Einsatzstichwort auf „Menschenleben in Gefahr“ erhöhen und alarmierte somit die komplette Gemeindefeuerwehr Henstedt-Ulzburg, um ausreichend Einsatzkräfte an der Einsatzstelle zu haben.
Hamburg: Alles ist voll!
Am Einsatzort stellte sich das Einsatzbild wie folgt da: mehrere hundert Quadratmeter Betriebsgelände sowie die angrenzende Straße standen teils bis zu fünf Meter hoch im Löschschaum. Mehrere auf dem Gelände parkende Autos waren teils komplett mit Schaum überdeckt, einige auf dem Betriebsgelände stehende LKW waren sogar bis zum Dachbereich mit Schaum beaufschlagt.
Ein Fahrer eines Lastkraftwagen saß in seinem Fahrerhaus und konnte aufgrund der Menge an Löschschaum nicht aussteigen. Zudem wurde kurz darauf nach Eintreffen der Einsatzkräfte bekannt, dass ein weiterer Fahrer eines LKW ebenso im Führerhaus fest saß. Somit waren zwei Personen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen. Zu beiden Fahrern bestand während des Einsatzes telefonischer Kontakt.
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Hamburg: Eine wilde Situation
Mittels Hochdrucklüfter verschafften sich im ersten Angriff zwei Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz eine Schneise, um einen Zugang in das Gebäude zu sichern. Hierzu standen die Trupps teils im kompletten Schaum, da dieser immer wieder nachdrückte. Parallel wurde eine Wasserversorgung an mehreren Bereichen aufgebaut, um den Schaum mit Wasser runter zu drücken und zu verdünnen. Da dieses Vorgehen sehr zeitintensiv war, wurde die Freiwillige Feuerwehr Kaltenkirchen nachalarmiert um die Henstedt-Ulzburger Einsatzkräfte zu unterstützen. Diese Maßnahme zeigte guten Erfolg, so dass beide Fahrer ihre Fahrerkabine in Begleitung der Feuerwehr verlassen und zur Sichtung an den Rettungsdienst übergeben werden konnten. Beide Personen konnten unverletzt ihre Tätigkeit wieder aufnehmen.
Für die Feuerwehr waren nach der Menschenrettung nur noch Maßnahmen der Schadenbegrenzung nötig. Hierzu wurde weiter der Schaum mit Wasser verdünnt.Die Feuerwehren waren mit knapp 70 Einsatzkräften vor Ort. Der Einsatz konnte vor Ort gegen 16.45 Uhr beendet werden. Die Polizei hat noch vor Ort die Ermittlungen aufgenommen. Verletzt wurde niemand.