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Camping: Luxus-Trend greift um sich – Chefarzt rät dringend davon ab

Auf dem Camping-Platz schnell von A nach B? Dieser Trend ist nicht unumstritten. Doch die modernen Fahrzeuge sind längst nicht für alle geeignet…

Camping: Arzt mit Warnung vor diesem Trend.
© IMAGO / Funke Foto Services

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Der Urlaub mit Wohnwagen, Zelt oder Wohnmobil liegt im Trend, wie nie zuvor. Manch ein Camping-Fan ist schon seit Jahrzehnten dabei und lässt sich auch durch das zunehmende Alter nicht bremsen. Doch eingeschränkte Mobilität kann für diese Menschen schnell zur Gefahrenlage werden…

Moderne Technik macht den Camping-Urlaub auch im höheren Alter noch besonders. Gerade sogenannte Elektromobile treffen da voll in den Zeitgeist. So ist der Gang zur Toilette oder Waschhaus auch für körperlich eingeschränkte Personen, ein leichtes. Doch nicht immer ist die Verwendung dieser Fahrzeuge angebracht. Im Gespräch mit MOIN.DE spricht ein Chefarzt nun Klartext.

Camping: Trend nicht unumstritten

Ein Blick in einschlägige Foren für Camping-Fans offenbart: Viele lassen sich auch durch hohes Alter und eingeschränkte Mobilität nicht den Spaß am Urlaub auf dem Stellplatz nehmen. Doch der Gang zum Waschhaus, Toilette oder das Holen der Zeitung vom Kiosk kann dann bereits eine Herausforderung werden. Viele setzen auf Elektromobile, um kurze Strecken auf dem Platz zurückzulegen. Doch die Fahrzeuge sind nicht unumstritten – unter anderen Campern, sowie unter medizinischen Experten.

„Sowas hab ich auch für mich. Sehr praktisch zum Zeitung holen, Waschhaus oder mal essen gehen“, berichtet eine Urlauberin. Viele andere scheinen auch bereits dem Trend verfallen und setzen auf die kleinen Fahrzeuge, um auf dem Camping-Platz von A nach B zu kommen. Ein erheblicher Gewinn an Lebensqualität – doch manch einer vermutet, dass bestimmte Personen nur aus „Bequemlichkeit“ auf die Nutzung der Fahrzeuge zurückgreifen. So etwas kann schwerwiegende Folgen haben…

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Camping: „Option nur für eine kleine Gruppe von Menschen“

„Prinzipiell erleichtern beziehungsweise ermöglichen Elektromobile die Mobilität, insbesondere älterer Menschen. Mobilität ist soziale Teilhabe und damit ein entscheidender Faktor für Lebensqualität“, weiß Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Nürnberg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) Professor Markus Gosch. Dieser warnt eindrücklich vor einer verfrühten Nutzung der Fahrzeuge: „Bevor man zum Elektromobil greift sollten alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sein.“


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Wer aus Bequemlichkeit auf Elektromobile setzt, schadet seiner Gesundheit. „Langfristig wird die Gehfähigkeit und die Muskulatur negativ beeinflusst werden, dadurch schränkt sich die eigene Mobilität weiter ein“, erklärt Präsident der DGG Markus Gosch. Die Fahrzeuge würden darüber hinaus für Leute mit erheblichen Seh- oder Hörverlusten nicht infrage kommen. „Somit stellt ein Elektromobil nur eine Option für eine kleine Gruppe von Menschen dar.“

Ein Elektromobil für den Camping-Platz sei demnach nur für ganz bestimmte Personen mit erheblichen Mobilitätseinschränkungen, überhaupt eine Option. Für diese bedeuten die Fahrzeuge, jedoch eine erhebliche Bereicherung und Verbesserung der Lebensqualität.