Es sollte alles leichter machen, doch das neue Konzept eines Sylter Unternehmens fällt bei Urlaubern und Einheimischen gnadenlos durch.

Morgens beim Brötchenholen noch ein paar nette Worte mit der Verkäuferin wechseln oder sich gar verquatschen, das wird es hier auf Sylt nicht mehr geben.

Sylt: Bäckerei Raffelhüschen startet Pilotprojekt

Die bekannte Bäckerei Raffelhüschen eröffnete gerade erst den „weltweit ersten voll-autonomen Bäckerei Shop“. Ein Shop auf Sylt ohne Angestellte. Zutritt erlangt man über eine App auf seinem Smartphone, in der man auch gleich seine Zahlungsdaten hinterlegen sollte. Danach kann man sich fröhlich an dem Sortiment der Bäckerei Raffelhüschen bedienen.

Durch Kameras und Gewichtssensoren erfasst das System deinen Einkauf von selbst und fügt diese zu dem virtuellen Warenkorb hinzu. Solltest man sich im Nachgang doch gegen das Produkt entscheiden, kann man es an seinen Ursprungsort zurücklegen. Auch das wird von dem System erkannt und der entsprechende Betrag wieder abgezogen. Beim Verlassen des Ladens bekommt man über die App dann direkt die Rechnung auf sein Smartphone.

+++ Sylt: Abgehängt! Kult-Gastronom spricht aus, was viele denken – „In Arroganz sterben“ +++

Vereinzelt gibt es bereits ähnliche Konzepte. Bäckerei ist Raffelhüschen aber absoluter Vorreiter. Die voll automatisierte Filiale befindet sich in der Norderstraße 42, Westerland auf Sylt.

Hygiene bereitet Kunden auf Sylt Sorgen

Eigentlich klingt das nach einer guten Idee, sich schnell mit Brötchen und anderen leckeren Backwaren eindecken zu können, ohne lange Schlange zu stehen. Doch bei den Kunden fällt das Konzept weitestgehend durch.

Zwar berichten die, die es bereits getestet haben, von einem einwandfreien Ablauf, doch die Hygiene bereitet vielen Sorgen. „Sehr, sehr schade! Habe dort während meines Urlaubs immer gern jeden Morgen eingekauft. Aber das neue Konzept finde ich absolut unhygienisch. Jeder kann auf die Brötchen husten oder sie mit den Händen anfassen. Dann nehme ich morgens lieber einen längeren Fußweg in Kauf und gehe zu einer Filiale, in der man von Menschen bedient wird“, schreibt eine Frau auf Facebook.

Mehr News:

„Ich finde es viel netter, in einer Bäckerei mit freundlichen Menschen einzukaufen. Im Punkt Hygiene weiß ich nicht, ob sich alle an die Zange halten. Da aber Personal-Notstand herrscht, belegt man sich seine Fischbrötchen demnächst auch wohl selbst“, sorgt sich eine andere. Doch noch ein weiteres Thema stößt bitter auf: Wie sollen Menschen ohne Smartphone hier einkaufen können? „Personal einsparen, Leute, die kein Handy haben, ausgrenzen (wie z. B. alte Leute). Sorry, solche Neuheiten unterstütze ich nicht“, klagt eine weitere Frau.

Ja, es scheint, als müsse man noch etwas an dem Konzept feilen und sich die Kunden erst einmal mit dem neuen Einkaufserlebnis bei Raffelhüschen vertraut machen.