Camping ist längst nichts mehr nur für Spießbürger oder Biedermänner. Um dem stressigen Alltag zu entfliehen, kann die Art von Urlaub mittlerweile mehr als 20 Prozent der Deutschen begeistern.
Der Camping-Urlaub wird von Jahr zu Jahr beliebter. Besonders in Norddeutschland setzt man auf den Urlaub im Freien, wie die neusten Auswertungen zeigen.
Camping: Rekordzahl an Wohnmobilen im Norden
Schleswig-Holstein ist mit Abstand Spitzenreiter unter den deutschen Bundesländern, wenn es um die Anzahl der Wohnmobile pro Einwohner geht. Mit 56.794 angemeldeten Wohnmobilen zu Jahresbeginn 2024 kommt das nördlichste Bundesland auf satte 19,2 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner. Das ist deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt von 10,8 Wohnmobilen pro 1000 Einwohner.
Bemerkenswert ist auch der deutliche Anstieg der Wohnmobil-Zulassungen in Schleswig-Holstein. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl um rund 3.700 Fahrzeuge, also um etwa sechs Prozent, erhöht. Vergleicht man mit 2017, hat sich die Anzahl der Wohnmobile im Land sogar verdoppelt: Damals waren es lediglich 29.269 Fahrzeuge.
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Camping: Hohe Dichte in Nordfriesland und Schleswig-Flensburg
Schleswig-Holstein führt außerdem die Liste der Zulassungsbezirke mit der höchsten Wohnmobildichte an. Fünf der zehn Bezirke mit den meisten Wohnmobilen pro Einwohner befinden sich im Norden. Spitzenreiter sind die Kreise Schleswig-Flensburg (26,5 Wohnmobile pro 1000 Einwohner) und Nordfriesland (25,5) direkt an der dänischen Grenze. Es folgen die Kreise Plön (24,9), Rendsburg-Eckernförde (23,4) und Ostholstein (20,9).
Die Stadt Neumünster hingegen ist der Bezirk mit der niedrigsten Wohnmobildichte in Schleswig-Holstein. Hier kommen auf 1000 Einwohner lediglich 12,3 Wohnmobile. Damit liegt Neumünster zwar deutlich unter dem Landesdurchschnitt, aber immer noch über dem Bundesschnitt.
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Der Caravaning Industrie Verband beobachtet schon seit Jahren einen anhaltenden Trend zu Wohnmobilen. Dieser liege zum einen an einem Imagewandel weg vom Spießbürgerlichen. Andererseits hätten Entwicklungen wie der Wunsch nach individuellerem Reisen und engerem Kontakt zur Natur der Branche ebenfalls einen Schub verliehen, der dann in der Pandemie noch einmal verstärkt worden sei.