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Wagenknecht-Vertrauter beschuldigt Vitali Klitschko – sein übler Vorwurf: „Menschenhandel“

Brisante Vorwürfe aus den Reihen der Wagenknecht-Partei gegen Vitali Klitschko! Es gibt prompt eine große Empörung im Netz.

Üble Vorwürfe gegen Bürgermeister Klitschko aus den Wagenknecht-Reihen.
© IMAGO/Funke Foto Services

Wagenknecht-Friedensdemo: Putin-Anhänger und Russland-Versteher

Wir waren auf der Friedensdemo am Breitscheidplatz in Berlin.

Ein prominenter Politiker der Wagenknecht-Partei BSW wettert nun gegen Vitali Klitschko. Der frühere Box-Weltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew ist dem Abgeordneten Klaus Ernst ein Dorn im Auge. Mehr noch: Mit der Person Klitschko begründet er sogar auch die Ablehnung von weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine.

+++ Spannend: Gestalten oder Poltern: Steht die Wagenknecht-Partei schon vor einer Zerreißprobe? +++

Die Empörung ist groß. Viele werfen Ernst die Verbreitung von Fake News im Sinne des Kreml vor. Jedoch kritisierten schon vor Jahren Frauenaktivisten gegen Klitschko, die keineswegs im Verdacht stehen, Putin-nah zu sein. Die Vorwürfe sind somit nicht neu.

Wagenknecht-Vertrauter spricht bei Klitschko über „Menschenhandel“

Klaus Ernst, der seit 2005 im Bundestag sitzt und mal Vorsitzender der Linkspartei war, attackiert Klitschko scharf. Auf X schreibt der Politiker, der als „Porsche-Klaus“ bekannt ist: „Die renommierte ukrainische Journalistin Diana Pantschenko erhebt schwere Vorwürfe gegen den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko: Menschenhandel, Prostitution und Gewalt. Sind das diese Werte, die in der Ukraine für uns verteidigt werden? Schluss mit Waffenlieferungen. Es muss verhandelt werden!“

Empörung über Klaus Ernst: „Haben Sie noch eine Schamgrenze“

Prompt gibt es Aufregung um diesen Beitrag. Andreas Kynast vom ZDF-Hauptstadtstudio antwortet ihm auf X: „Gibt es eigentlich irgendeine Story der russischen Propaganda, die Sie nicht 1:1 weiterverbreiten würden? Anders gefragt: Haben Sie noch eine Schamgrenze?“

Viele weisen darauf hin, dass die 36-jährige Pantschenko, nicht wie vom Wagenknecht-Politiker behauptet, eine „renommierte Journalistin“ sei. Vielmehr sei sie nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Vereinigten Arabischen Emirate geflohen und verbreite von dort aus kremltreue Desinformation und Propaganda.

Vorwürfe kommen ursprünglich von den Frauenaktivisten von FEMEN

Jedoch sind die schweren Vorwürfe gegen Klitschko nicht völlig neu. Schon 2015 gab es bei der Bürgermeisterwahl in Kiew Proteste der feministischen Aktivistinnen von FEMEN gegen den Politiker. Eine Frau sorgte mit blanken Oberkörper für Aufsehen, als sie, ähnlich wie ein Ringgirl beim Boxen, gegen ihn demonstrierte. Auf ihrer nackten Haut stand, übersetzt auf Deutsch: „Stoppt den Zuhälter Klitschko“.

Auf der Internetseite der Frauenorganisation ist in einem Beitrag aus 2015 zu lesen: „FEMEN beschuldigt Vitali Klitschko und seine Komplizen der Schutzgelderpressung der Sexindustrie in Kiew. Es geht um die Bordelle, die mit Klitschko und seinen engsten Mitarbeitern verbunden sind.“ FEMEN forderte seinerzeit eine „strafrechtliche Untersuchung“ gegen Klitschko.


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FEMEN ist alles andere als eine Putin-nahe Aktionsgruppe. Nun wärmt der Wagenknecht-Vertraute, der zu ihrer kleinen Bundestagsgruppe gehört, die Beschuldigungen neun Jahre später wieder auf. Das Thema könnte auch deshalb besonders heikel werden, weil Bundeskanzler Olaf Scholz und auch Oppositionsführer Friedrich Merz sich seit 2022 zu Gesprächsterminen mit den Klitschko-Brüdern trafen.