An der Ostsee herrscht aktuell ein Disput.
Die Küstenländer kritisieren jetzt die EU-Pläne zur Bewirtschaftung der Fischbestände der westlichen und zentralen Ostsee.
Ostsee: Küstenländer äußern schwere Kritik
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben die Faxen dicke. Sie kritisieren jetzt die EU-Pläne zur Bewirtschaftung er Fischbestände der westlichen und zentralen Ostsee in einem Brief an das Bundeslandwirtschaftsministerium. Im Mittelpunkt steht vor allem die geplante weitere Verschlechterung der Beifangregelung für die Kleine Küstenfischerei, wie die Regierungen mitteilen.
Bereits vor den Verhandlungen des EU-Agrar- und Fischereirats zu den Quoten 2025 riefen die Küstenländer den Bund dazu auf, sich gemeinsam für praxisnahe und angemessene Maßnahmen einzusetzen.
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Dorsch und Hering dürfen in der westlichen Ostsee schon länger nicht mehr gezielt befischt werden. Jetzt soll nach den Vorschlägen der EU-Kommission im kommenden Jahr die Beifangquote um 50 Prozent beim Hering und um 75 Prozent beim Dorsch reduziert werden. Auch für die Sprotte wird eine Kürzung um 42 Prozent vorgeschlagen. Doch die Küstenländer lehnen Angaben zufolge die weitere Absenkung der Beifang-Quoten in der westlichen Ostsee ab.
Ostsee: Küstenfischerei als Sündenbock?
Eine weitere Absenkung der Beifang-Quoten ergäbe keinen Sinn und könnte andere Fischereien gefährden. Denn der Druck durch Fischerei sei mittlerweile so weit reduziert, dass er praktisch keinen Einfluss auf die Entwicklung dieser Bestände habe.
Schleswig-Holsteins Fischereiminister Werner Schwarz (CDU) sagt dazu: „Es muss allen klar sein, dass aktuell die Existenz unserer gesamten verbliebenen Küstenfischerei an der Ostsee auf dem Spiel steht. Es muss daher alles getan werden, um den noch verbliebenen Betrieben einen Fortbestand zu ermöglichen.“
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Mecklenburg-Vorpommerns Fischereiminister Till Backhaus (SPD) betonte, die vorgeschlagenen weiteren Verschärfungen würden den Fischbeständen nicht helfen. «Die Küstenfischerei setzt sich seit Jahren aktiv für die Gesundung der Bestände ein und musste weitreichende Restriktionen hinnehmen. Nun soll sie mal wieder als Sündenbock herhalten.»