Viele Urlauber zieht es Jahr für Jahr an die Nordsee, hier ist das Leben etwas entschleunigt und einfach entspannt – doch gerade sieht es dort anders aus.
An der Nordsee kommt es wieder mal zu Diskussionen, erneut ist das Thema ziemlich heikel und alarmiert den ein oder anderen Experten.
Nordsee: Lebensraum Nordsee statt CO₂-Deponie
Der neue Referentenentwurf zur CO₂-Speicherung unter der Nordsee sorgt für massive Kritik seitens der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste. Diese hat sich entschieden gegen die Pläne zur Verpressung von CO₂ im Meeresboden der Nordsee ausgesprochen. Nach dem Entwurf sollen größere Mengen des klimaschädlichen Gases tief unter dem Meeresgrund gespeichert werden – ein Konzept, das Regierung und Industrie als Mittel zur Treibhausgas-Neutralität bewerben.
Doch die Schutzgemeinschaft warnt: Solche Maßnahmen seien weder nachhaltig noch sicher und könnten für die einzigartige Flora und Fauna der Nordsee schwerwiegende Folgen haben. „Die Nordsee darf nicht zur Mülldeponie der Industrie degradiert werden,“ so der Vorstand Ulrich Birstein.
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Nordsee: Ein gefährliches Spiel mit dem Lebensraum Meer
Die Schutzgemeinschaft weist darauf hin, dass die Nordsee bereits stark unter Nutzungsdruck steht und durch Fischerei, Schifffahrt, Offshore-Anlagen und Umweltverschmutzung belastet ist. Die geplante CO₂-Speicherung füge der Liste der Eingriffe in das Ökosystem ein weiteres, besonders heikles Kapitel hinzu. Sie betonen, dass Risiken wie CO₂-Leckagen den Lebensraum des Meeres versauern und damit nachhaltig schädigen könnten. Die Vorstellung, CO₂ unter dem Meeresboden zu lagern, ohne langfristige Folgen zu bedenken, sei unverantwortlich.
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Die Schutzgemeinschaft Nordsee-Küste fordert eine Klimapolitik, die auf den tatsächlichen Abbau von Emissionen setzt, statt auf Methoden, die problematische Gase nur lagern. „Das Klimaziel erreichen wir nicht, indem wir CO₂ einfach im Boden verschwinden lassen und hoffen, dass es dort bleibt,“ kritisiert Birstein. Vielmehr sollten nachhaltige Strategien zur Emissionsreduktion und zum Umweltschutz im Vordergrund stehen, die langfristig das Ökosystem bewahren. (dpa)