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EM in Hamburg: Sonderregelung sorgt für Kritik – „Wir sind enttäuscht“

Die Behörden in Hamburg treffen während der EM eine Sonderregelung und sorgen damit für Kritik.

EM in Hamburg
© IMAGO / SOPA Images

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Es ist so weit. Die EM-Spiele in Hamburg neigen sich dem Ende zu, und das letzte Spiel im Volksparkstadion steht kurz bevor. Heute, am Freitagabend, dem 5. Juli, treffen Frankreich und Portugal in Hamburg aufeinander. Für eine Mannschaft geht es ins Halbfinale weiter, während die andere nach Hause fliegt.

Das Spiel wird erst um 22:30 Uhr enden, falls es keine Verlängerung gibt. Bis die Verlierer ihre Nerven beruhigen, duschen und ihre Sachen einpacken, wird es fast Mitternacht sein. Wie kommen sie danach nach Hause? Werden wegen der EM doch Nachtflüge stattfinden?

EM in Hamburg: Sonderregelung sorgt für Kritik

Die Antwort ist ganz einfach: Beide Mannschaften dürfen nachts fliegen, die Fans jedoch nicht. Laut Informationen von NDR 90,3 sollen die Teams nach dem Spiel mit Sondermaschinen vom Flughafen abfliegen – und das nach Mitternacht.

Eigentlich gilt am Flughafen Hamburg ein Nachtflugverbot von 23 bis 6 Uhr, um die Bevölkerung vor Fluglärm zu schützen. Doch für die beiden Nationalmannschaften von Frankreich und Portugal gibt es eine Sonderregelung. Die französische Mannschaft plant, gegen 0:45 Uhr mit einer Sondermaschine nach Paderborn zu starten. Die portugiesische Mannschaft soll gegen 1 Uhr Richtung Münster abfliegen.

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Eine Sprecherin der Umweltbehörde in Hamburg erklärte, dass die Einhaltung dieser Flugzeiten davon abhängt, ob es zu einer Verlängerung oder sogar zu Elfmeterschießen kommt. Es ist daher möglich, dass sogar noch später Abflüge in Hamburg starten könnten.

EM in Hamburg: Enttäuschung bei Fluglärm-Initiativen

Martin Mosel, Vorsitzender des Dachverbands der Fluglärm-Initiativen in Hamburg und Schleswig-Holstein, äußert Kritik an dieser Sonderregelung. „Wir sind enttäuscht von der Fluglärmschutzbeauftragten der Stadt Hamburg“, sagte er dem NDR.

Warum haben die Behörden dennoch diese Sonderregelung genehmigt? Malte Siegert vom NABU Hamburg vermutet, dass die schlechten und unzuverlässigen Angebote der Deutschen Bahn eine große Rolle für diese Entscheidung gespielt haben könnten.


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Die Umweltbehörde hat Fan-Flüge für portugiesische und französische Fans abgelehnt. Langeweile dürfte in Hamburg sicherlich nicht aufkommen – an einem Freitagabend gibt es viel zu unternehmen. In St. Pauli können die Fans durch die Straßen bummeln, Bars und Cafés auf der Reeperbahn besuchen und eine Kieztour machen.