Hamburg.
Dieses Jahr ist eine traurige Besonderheit: Wegen des Coronavirus feierte Hamburg 2020 keinen Hafengeburtstag. Ansonsten sorgt das Event jedes Jahr im Mai für viele Besucher, Musik, Schiffe und Trubel an der Elbe.
831 Jahre alt soll der Hafen in Hamburg sein. Aber stimmt das überhaupt?
Hamburg: Ist der Hafengeburtstag korrekt?
Angeblich hatte Kaiser Barbarossa den Hamburgern in einem Brief vom 7. Mai 1189 bescheinigt, dass ihre Schiffe von der Stadt bis zur Nordsee zollfrei unterwegs sein dürfen.
+++ Hamburg: Archäologen machen einen spektakulären Fund – mitten in der Stadt! +++
Die Historiker dachten sich: Wenn Hamburg damals Schiffe hatte, dann hatte es logischerweise auch einen Hafen! Die Urkunde galt also als erster Nachweis für den Hamburger Hafen. Seine offizielle Geburtsstunde also.
Hamburg pocht auf das Alter des Hafens
Es gibt allerdings ein Problem: Der Brief von Barbarossa ist vermutlich gefälscht. Es gibt ihn nur noch als Kopie, die erst 1265 verfasst wurde und einige, sagen wir, Ungereimtheiten enthält. Der Hafen könnte gute 100 Jahre jünger sein als vermutet!
Archäologen konnten da nun allerdings für Beruhigung sorgen. Sie haben aber auch etwas entdeckt, dass so manche Hamburger trotzdem vor den Kopf stoßen könnte…
Hamburg: Archäologen machen Entdeckung
Mitten in Hamburg, neben der Nikolaikirche, gräbt Archäologe Kay Suchowa mit seinem Team eigentlich nicht nach einem Hafen, sondern nach einer Burg. Sie fanden tatsächlich den Schutzwall der sogenannten „Neuen Burg“ und konnten die Bauzeit auf das Jahr 1021 datieren.
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Was sie außerdem fanden, ganz überraschend: Ein Tor. Im Osten des Walles. Und Suchowa ist sich ziemlich sicher, dass dieses Tor zum Hafen führte!
Hafen Hamburg existiert schon lange
„Die Funde bestätigen das soweit auch“, sagt er MOIN.DE und fügt verschmitzt hinzu: „Ich hatte schon Angst, wir müssen dem Bürgermeister sagen, dass der Hafengeburtstag leider seit Jahren falsch gefeiert wird!“
Der Hafen ist also nicht, wie befürchtet, jünger als 831 Jahre – sondern vielleicht sogar mehr als 100 Jahre älter!
Allerdings wird er womöglich am falschen ORT gefeiert. Denn der Hafen aus der Zeit des Sachsenherrschers Bernhard II., der auch die Burg an der Nikolaikirche bauen ließ, lag nicht an der Elbe. Sondern an der Alster!
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Daten und Fakten zum Hafen Hamburg:
- Der Hamburger Hafen ist ein offener Tidehafen an der Unterelbe der Freien und Hansestadt Hamburg (Eröffnung: 7. Mai 1189)
- Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen in Deutschland und der drittgrößte in Europa (hinter Rotterdam und Antwerpen)
- Gesamtfläche des Hamburg Hafen: 7.200 Hektar (ca. 10 Prozent der Fläche Hamburgs)
- Gesamtumschlag im Jahr 2019: 136,6 Millionen Tonnen (davon 93,9 Millionen Tonnen Container)
- 210 Schiffsanläufe an drei Kreuzfahrt-Terminals brachten 2019 rund 810.000 Passagiere in die Hansestadt
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Die ist nämlich – was man leicht vergessen kann, wenn man am Jungfernstieg Schwäne beobachtet – kein Teich oder See, sondern ein echter Fluss. Und damals vereinigte sie sich im Süden der Altstadt mit der Elbe und floss weiter zur Nordsee. Perfekt für Schiffsverkehr.
Hamburg: Erster Hafen lag nicht an der Elbe
Kay Suchowa hat einen Zeichner Skizzen anfertigen lassen, wie der Hafen und die Burg damals ausgesehen haben könnten. Er und seine Mitarbeiter träumen davon, dass ihre Funde und Erkenntnisse samt dieser Grafiken einmal in einem Museum in der Nähe der Nikolaikirche ausgestellt werden können.