Wenn Andrea Gerhard (37) aus Hamburg auf eine Party geht, dann fällt sie auf. Das liegt vor allem daran, dass sie außergewöhnlich groß ist. Nämlich ganze 1,85 Meter.
„Durch meine Körperlänge habe ich immer das Glück, alle Leute zu sehen, die ich gern sehen möchte“, sagt sie. „Da habe ich immer den totalen Überblick.“ Den hat die Schauspielerin aus Hamburg auch in ihrer bisher wichtigsten TV-Rolle beim „Bergdoktor“, wo sie seit 2019 die Arzthelferin Linn Kemper spielt.
Hamburg: Aufgeregt zum Casting
Die ZDF-Serie gehört zu den erfolgreichsten Prime-Time-Serien im deutschen Fernsehen und holt regelmäßig über sieben Millionen Zuschauer vor die Fernseher.
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Andrea Gerhard erinnert sich noch genau an den Tag, als sie mit der S-Bahn zum Casting fuhr. Ein völlig Fremder gab ihr mit nur einem Satz die Kraft, ihre Aufregung zu überwinden. „Ich war auf dem Weg schon komplett angezogen und trug einen schlichten rosa Hosenanzug“, erzählt sie.
„Als Linn Kemper hatte ich einen strengen Pferdeschwanz, wie man sie so kennt. Ich war gut vorbereitet, hatte meine Aktentasche dabei, wie man eben zu einem Bewerbungsgespräch kommt.“
Hamburg: Unbekannter sagt genau das Richtige
Das Gespräch sollte später die Eintrittsszene beim Bergdoktor sein. „Ich war so aufgeregt und in mich gekehrt, als ich in der S-Bahn den Text immer wieder durchging“, berichtet sie weiter.
„Nach einer Weile stieg ein Mann aus und sagte dabei zu mir: Egal, was sie heute vorhaben, sie werden das ganz großartig machen. Ich war so angespannt, dass man mir das total angesehen hat. Da habe ich fast geweint, weil mich das so berührt hatte. Danach ließ der Druck nach.“
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Und sie bekam ihre Traumrolle. Als der Anruf mit dem Zuschlag kam, googelte sie erstmal, wie groß denn ihr neuer Chef, der Bergdoktor Martin Gruber ist und ob sie neben ihm wohl eine gute Figur macht. Dr. Gruber wird von dem österreichischen Schauspieler Hans Sigl (52) dargestellt.
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Das ist Andrea Gerhard aus Hamburg:
- geboren im Dezember 1983 in Marburg
- sie wuchs behütet mit zwei älteren Geschwistern im Örtchen Ginseldorf auf.
- als 18-Jährige kam sie nach Hamburg.
- hier besuchte Andrea Gerhard die Artrium Schauspielschule, die sie 2008 abschloss.
- es folgten Theater- und TV-Rollen.
- sarunter im Ohnsorg-Theater und Großstadtrevier.
- 2019 gelang ihr der deutschlandweite Durchbruch als Arzthelferin beim Bergdoktor (ZDF).
- Andrea Gerhard ist seit vier Jahren mit dem Schauspieler und Regisseur David Wehle liiert.
- Das Paar lebt zusammen im Stadtteil Rotherbaum.
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Hamburg: Körpergröße sorgt für Erleichterung
Als Andrea Gerhard las, dass der sie um fünf Zentimeter überragt, war sie beruhigt. Vor ihrem Engagement wurde sie nach dem Vorsprechen für andere Rollen zig-Mal wegen ihrer Größe abgelehnt. Das empfand sie als wahnsinnig frustrierend. Doch Aufgeben war nie eine Option.
Schon als 18-Jährige wusste die Blondine, dass sie mal Schauspielerin werden wollte. „Ich bin ein Bühnenkind“, sagte sie damals zu ihrer Familie und brach aus dem kleinen Örtchen Ginseldorf bei Marburg in die Großstadt auf, um ihren Traum zu verwirklichen.
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Im Hamburger Stadtteil Altona besuchte sie die Artrium Schauspielschule, wo sie 2008 ihren Abschluss machte. Seither sah man die 37-Jährige in kleineren TV-Rollen. Oder sie wurde als Moderatorin für Veranstaltungen gebucht.
Ehrgeizig wie Andrea Gerhard ist, lernte sie sogar Plattdeutsch, weil sie sich auch im legendären Ohnsorg-Theater bewarb. Mit Erfolg. Dort ergatterte sie im Stück „Tratsch im Treppenhaus“ eine der Hauptrollen, die sie eine Zeit lang spielten durfte.
Hamburg: Keine Liebe auf den ersten Blick
Auch privat läuft alles rund. Vor fünf Jahren lernte sie den österreichischen Schauspieler und Regisseur David Wehle (40) kennen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Da war nur Sympathie. Doch irgendwann stellte sie fest, dass sie langsam Gefühle für ihn entwickelt hatte.
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Dass er ganze elf Zentimeter kleiner ist als sie, stellt für beide kein Problem dar. „Mein Partner ist 1,74 Meter groß und darüber bin ich sehr glücklich“, betont Andrea Gerhard selbstbewusst. Probleme haben höchstens andere damit. Große Frau, kleiner Mann. Das kommt nicht so häufig vor.
Sie registriert schon öfter mal, dass sich die Leute nach dem Paar umdrehen, wenn es Hand in Hand die Straße entlanggeht. „Ich musste mit der Zeit in meine Größe quasi selbst reinwachsen“, sagt sie. „Irgendwann sagte mal jemand zu mir: Geh’ mit erhobenem Haupt durchs Leben und mach’ dich nicht kleiner als du bist.“ Da habe es klick gemacht.
Ihr Selbstbewusstsein ist es auch, was ihr David an ihr schätzt. Sie wiederum bewundert an ihm seine Stärke und dass er ihr Ruhe gibt, weil sie sich selbst als hibbelig bezeichnet. Vor zwei Jahren sind die Beiden im Stadtteil Rotherbaum zusammen gezogen. Und wer weiß, vielleicht läuten ja auch bald die Hochzeitsglocken.