Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle sind Impf- und Boostertermine wichtiger denn je. Aber ausgerechnet dabei herrscht in Hamburg Chaos.
Nicht nur, dass es oft schon eine Herausforderung ist, überhaupt einen solchen Termin zu bekommen. Nein, auch bei der Lieferung der Impfstoffe gibt es offenbar Probleme. Ärzte und die Politik in Hamburg kritisieren den Bund und seinen Gesundheitsminister Jens Spahn.
Hamburg bekommt weniger Impfstoff als bestellt
Denn es wird weniger Impfstoff geliefert, als bestellt wurde. Laut Bundesgesundheitsministerium waren 48 Dosen Biontech für jede Hausarztpraxis in Hamburg vorgesehen. Doch niemand habe die versprochene Menge erhalten.
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„Es gibt sogar Praxen, die gar nichts bekommen haben“, sagt Jana Husemann, erste Vorsitzende des Hausärzteverbands Hamburg dem „Hamburger Abendblatt“. Und auch das andere Vakzin ist offenbar Mangelware.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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„Jetzt wurde angekündigt, dass auch der Moderna-Impfstoff knapp wird und die Praxen nicht die volle Bestellmenge erhalten werden“, so Husemann.
Hamburg: Ärzte kämpfen mit Impfstoffmangel
Eine zeitnahe Lösung des Problems ist wohl nicht absehbar. „Entgegen seiner Zusage hat das Bundesgesundheitsministerium die Impfstoff-Lieferung für die kommende Woche doch gekürzt. Die Auslieferung der zugesagten 48 Impfdosen BioNTech/Pfizer ist fast nirgendwo möglich“, heißt es in einem Rundschreiben des Vorstands der Krankenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVHH).
Und weiter: „Selbst die Moderna-Bestellungen können nicht überall vollumfänglich bedient werden“. Ein Umstand, der für Kritik sorgt.
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„Der Bundesgesundheitsminister wirbt jetzt massiv für das boostern, liefert aber Hamburg diese Woche nur 50 Prozent der zugesagten und benötigten Impfdosen. Das ist unverantwortlich in dieser vierten Welle“, kritisiert Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg.
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Sozialbehörde dementiert Impfstoffknappheit in Hamburg
Und auch bundesweit gibt es Ärger über die Impfstoffknappheit. „Jetzt werden die hausärztlichen Praxen und alle anderen Beteiligten der Impfkampagne von Großhandel und Politik an den Rand des organisatorischen Kollapses getrieben“, zitiert das „Hamburger Abendblatt“ aus einem gemeinsamen Brandbrief des Deutschen Hausärzteverbands und den Vorsitzenden der Landesverbände.
Es grenze an vollständiges Organisationsversagen: „Erst wird völlig unabgestimmt die ganze Bevölkerung zum sofortigen Impfen und Boostern aufgerufen, und dann geht nach kürzester Zeit der Impfstoff aus.“
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Gegenüber „Hamburg 1“ sagt Martin Helfrich von der Sozialbehörde Hamburg hingegen: „Gegenwärtig ist es so, dass wir den Impfstoff nach Nachfrage bestellen und ausreichend vorrätig haben.“ Es scheint also, als sei ein Ende des Impf-Chaos bislang nicht absehbar. (mk)