Hamburg.
Die Umrisse des Himalaya-Gebirges, klares Wasser in Venedig oder Ziegen in einer schottischen Innenstadt – im Netz kursieren zahlreiche Bilder, die dokumentieren, wie sich die Natur dank Corona zu erholen scheint. Auch in Hamburg zeigen sich erste Anzeichen dafür.
Ausschlaggebend dafür ist die Luftqualität, die sich in Hamburg wegen Corona bereits merklich verbessert hat, was sich positiv auf die Pflanzen -und Tierwelt ausgewirkt hat.
Hamburg: Weniger Schadstoffe dank Corona
„Das Verkehrsaufkommen in der Stadt ist durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie deutlich gesunken“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan.
Bereits im April haben die verkehrsnahen Luftmessstationen der Stadt eine verminderte Sickstoffoxidbelastung angezeigt.
Vögel profitieren enorm
Für Tiere und Pflanzen, die auf saubere Luft angewiesen sind, hat sich der Lebensraum somit eindeutig verbessert. „Solche Arten haben dieses Frühjahr einen Vorteil“, sagt Axel Jahn von der Loki-Schmidt-Stiftung im Gespräch mit MOIN.DE.
+++ Hamburg: Giftexperte warnt – „Momentan besonders viele Fälle, weil Kinder DAS getrunken haben!“ +++
Besonders Vögel profitieren von den aktuellen Bedingungen und können in diesem Jahr mehr Brutplätze nutzen: Spielplätze zum Beispiel, die aufgrund der Corona-Pandemie über mehrere Wochen hinweg geschlossen waren.
Weniger Lärm entlang der Autobahn
Auch entlang der Autobahnen und auf dem Flughafen vermutet der Experte mehr Vogelnester. Hier kommen nicht nur die verbesserte Luftqualität, sondern auch das geringere Lärmaufkommen den Tieren zugute.
„Vögel verteidigen ihre Reviere, indem sie singen“, erklärt Axel Jahn im Interview mit MOIN.DE.
„Dabei ist Verkehrslärm normalerweise ein deutlicher Nachteil.“ Da dieser Störfaktor aktuell geringer ausfällt, erwartet der Experte bei vielen Arten eine höheren Bruterfolg.
„Zwitschern intensiver“
Unabhängig vom Fortpflanzungserfolg kannst du bereits jetzt merken, wie gut den Tieren die Krise tut – und das in ganz Hamburg. Denn: „Die Vögel zwitschern dieses Jahr viel intensiver“, sagt der Experte MOIN.DE.
An anderer Stelle allerdings leidet die Natur unter Corona: Hamburgs Naturschutzgebiete verzeichnen seit der Coronakrise einen enormen Besucherandrang – jede Menge Müll inklusive (HIER mehr darüber lesen).
—————-
Mehr zum Thema Coronavirus in Hamburg:
Coronavirus in Hamburg: Heiß diskutiertes Thema bei Facebook – wieso kann man nicht einfach…
—————-
Schützen statt Verschmutzen
„Vielen wird gerade bewusst, was für tolle Naturgebiete es um Hamburg gibt“, vermutet Axel Jahn.
Er appelliert an alle Ausflügler, diese zu schützen statt zu verschmutzen. „Nur so hat die Natur eine Chance, weiter zu existieren.“