Hamburg.
Ein Anschlag, der Hamburg zutiefst erschüttert hat: Anfang Oktober ist ein jüdischer Student vor der Synagoge mit einem Spaten angegriffen worden. Der Täter kam daraufhin in die geschlossene Psychiatrie (MOIN.DE berichtete).
Jetzt meldet sich ein Hilfprojekt rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt aus Hamburg zu Wort – mit einer eindringlichen Nachricht.
Hamburg: Offizielle Stellungnahme zur antisemitischen Gewalttat
Das Hamburger Betroffenen Beratungsprojekt „Team empower“ richtet sich in einer Mitteilung an den Verletzten und seine Familie und wünscht dem Betroffenen eine schnelle Genesung. „Unsere Solidarität mit allen Betroffenen von Antisemitismus bleibt ungebrochen“, heißt es.
Anschlag in Hamburg bleibt nicht der einzige gewalttätige Vorfall
Der Fall bekomme besondere Bedeutung, weil er am 5. Oktober 2020 geschah – also beinahe am Jahrestag des Anschlags von Halle am 9. Oktober 2019, bei dem ein Rechtsextremist versuchte, schwer bewaffnet in eine Synagoge einzudringen.
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Auch soll es noch weitere antisemitische Vorfälle an dem Tatwochenende in Berlin, Wetzlar und Halle gegegeben haben, berichten die Macher des Beratungsprojekts.
„Team empower“ aus Hamburg hat eindringliche Botschaft
Das „Team empower“ macht deutlich, dass „es nicht als Zufall verstanden werden darf, dass an einem jüdischen Feiertag jüdisches Leben auch in Hamburg angegriffen wird“. Unabhängig davon, welchen Hintergrund der Täter hatte, bleibe der gewählte Tatort und dieser spezielle Zeitpunkt eine antisemitisch motivierte Gewalttat.
Die akute Gefährdung in Hamburg
Seit 2015 vermerkt das Team „gravierende Fälle von Antisemitismus, rechter Gewalt und Rassismus in Hamburg“. Die Angst wird in der bewegenden Stellungnahme ganz klar dargestellt: „Dass das jüdische Leben in Deutschland und auch in Hamburg akut gefährdet ist.“
Besonders aufgrund der Möglichkeit, dass durch derartige Anschläge weitere Täter ermutigt würden.
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Dieser Appell betrifft JEDEN in Hamburg
Der „Verharmlosungen und Dethematisierung in Hamburg“ müsse entgegengewirkt werden. Hamburg brauche mehr konkrete Maßnahmen, die Wiederholungen verhindern, präventiv wirkten und schnelle Unterstützungen und Interventionen ermöglichten, fordert das „Team empower“.
Antisemitismus müsse von Politik, Justiz und der Gesellschaft endlich ernst genommen werden. (pag)