Hamburg.
Sie soll minutenlang auf ein Mädchen eingeredet und es in Angst versetzt haben. In Hamburg sind am Flughafen harte Vorwürfe gegen eine Polizistin erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Bei der Abschiebung einer Familie am Flughafen in Hamburg soll es zu dem folgenschweren Vorfall gekommen sein. Es geht um versuchte Nötigung im Amt.
Hamburg Flughafen: Das war passiert
Bei Abschiebungen am Airport ist ein neutraler Beobachter dabei. Er heißt Felix Wieneke und dokumentiert die Vorgänge, die dann in einem Gremium besprochen werden.
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In einem aktuellen Bericht des Beobachters ist laut „Tageszeitung“ von einem Fall die Rede, bei dem eine Polizistin ein 12-jähriges Mädchen verängstigt haben soll, deren Familie abgeschoben werden sollte. Die Mutter des Mädchens klagte zuvor über Bauchschmerzen. Sanitäter empfahlen, die Frau in ein Krankenhaus zu bringen.
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Daten und Fakten zum Hamburg Flughafen:
- Der Flughafen Hamburg ist der älteste und fünftgrößte Flughafen Deutschlands (Eröffnung: 1911)
- Der Flughafen Hamburg liegt im Stadtteil Fuhlsbüttel, mit einem kleinen Teil auf Norderstedter Gebiet
- Der Flughafen Hamburg hat eine Fläche von 570 Hektar (2 Terminals), 32 Hektar nimmt dabei das Haupt-Vorfeld ein
- Insgesamt können am Flughafen Hamburg gleichzeitig 53 Flugzeuge abgefertigt werden
- Rund 17,31 Millionen Passagiere nutzen den Hamburger Flughafen 2019 für ihre Reise
- Am 10. November 2016 erhielt der Flughafen Hamburg den Namenszusatz „Hamburg Airport Helmut Schmidt“
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Die besagte Polizistin soll dann vorgeschlagen haben, das Mädchen und ihre drei volljährigen Brüder alleine abzuschieben, während die Mutter behandelt wird. Minutenlang soll sie auf die Zwölfjährige eingeredet und im rauen Ton gesagt haben, dass sie und ihre Brüder ohne die Mutter abgeschoben würden.
Kontrolle verloren
Das Kind sei so unter Druck gesetzt worden. Möglicherweise, um die Mutter so zur Mitwirkung bei der Abschiebung zu drängen.
Der Tageszeitung sagte Felix Wieneke, er habe den Eindruck gehabt, dass die Polizistin die Kontrolle über ihr Handeln verloren habe. Für sie soll im Vordergrund gestanden haben, die Personen außer Landes zu schaffen.
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Das Kind habe geweint und geschrien, schlussendlich habe ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde interveniert und der Polizistin aus Bostedt in Schleswig-Holstein gesagt, dass eine Trennung von Kind und Mutter nicht zulässig sei.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchter Nötigung im Amt gegen die Beamtin. Da es nicht die ersten Vorwürfe gegen die Polizistin sind, sagte Wieneke, die Verantwortlichen sollten überlegen, sie vielleicht nicht mehr im Bereich Abschiebungen einzusetzen. (rg)