Die längste Straße der Hansestadt, die Elbchaussee befindet sich im Süden der Stadt und ist 8,6 Kilometer lang. Die Straße mit den meisten Hausnummern befindet sich hingegen im Norden.
Die bekannte Einkaufsstraße im Stadtviertel Barmbek zählt so viele Hausnummern wie sonst keine andere Straße: 792 Stück sind es. In vielen davon befinden sich Geschäfte.
Hamburg: Besonderer Mieter in Nummer 425
Während die Erdgeschosse meist von Geschäften besetzt sind, befinden sich in den übrigen Etagen oft einfache Mietwohnungen. Das gilt auch für die Nummer 425. Im dritten Stock wohnte hier sogar eine echte Berühmtheit.
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Die Rede ist vom Humoristen Addi Münster. „Der war in Hamburg sehr bekannt“, erzählt Silke Rückner. Sie ist einer Parallelstraße zur Fuhle aufgewachsen.
Im Laufe der Zeit hat sie historische Aufnahmen der Fuhle gesammelt und den Wandel der Straße in mehreren Bildbänden dokumentiert. Im November erst erschien ihr aktuelles Werk „Barmbek-Nord: Einst und Jetzt“.
Mann aus Hamburg tourt durch ganz Deutschland
Der gebürtige Hamburger arbeitete zunächst im Hafen. Sein Talent wurde eher zufällig entdeckt, als man ihn in einem Kabarett auf St. Pauli spontan auf die Bühne bat, um Witze zum Besten zu geben.
Danach tourte der Komiker durch ganz Deutschland. Schnell wurde die Kluft des Hafenarbeiters zu seinem Markenzeichen. Im Zweiten Weltkrieg geriet Münster als Soldat in britische Gefangenschaft.
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Anschließend stand der Humorist wieder auf der Bühne. „Er hat Witze erzählt und Hamburger Lieder gesungen, das war sein Hauptberuf“, sagt Silke Rückner. Addi Münster hingegen sei erst in den 60er-Jahren auf die Fuhle gezogen.
Addi Münster auf Theaterbühnen in Hamburg
Der Komiker trat auf zahlreichen Veranstaltungen und in Varietes, wie dem Hansa-Theater, auf. Auch vor der Kamera machte er sich einen Namen. „Er hat in der Haifischbar mitgespielt“, erinnert sich Silke Rückner.
Durch die Unterhaltungsshow, die in einer nachgestellten Hamburger Hafenkneipe spielte, erlangte Münster über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit. Seitdem übernahm er immer wieder kleinere Rollen in Hamburger Filmen wie „Heimweh nach St. Pauli“.
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Silke Rückner kannte den berühmten Nachbarn nicht nur aus der Ferne. „Wenn er einkaufen gegangen ist, hat man ihn schon mal gesehen“, erzählt sie.
Komiker aus Hamburg wohl privat eher ruhig
„Da schaute er aber meist stur geradeaus und wollte nicht angesprochen werden“, fügt sie hinzu. Sie vermutet, dass er – wie die meisten Komiker – privat eher ein ruhiger Typ gewesen sei.
Im selben Haus wie Addi Münster wohnte ein Klassenkamerad von Silke Rückner. Im Erdgeschoss befanden sich ein Gemüsemann und eine Zigarrenhandlung.
Eines der ältesten Häuser auf der „Fuhle“ in Hamburg
Heute sitzen dort ein Krankenpflegedienst und ein Versicherungsunternehmen.
Außerdem zeichnet sich das Haus von Münster noch durch eine weitere Besonderheit aus: Es gehört zu den ältesten Gebäuden auf der Fuhlsbüttler Straße.
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1912 sind die Häuser gebaut worden. „Das sind mit die ältesten“, erklärt Silke Rückner. „Und die sind, wie die meisten Häuser im nördlichen Teile der ,Fuhle’, vom Krieg verschont geblieben.“
Hamburg: Addi Münster auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt
Im Gegensatz zu vielen anderen Ecken der Fuhle hat sich hier im Laufe der Zeit wenig verändert und die Häuser sehen heute immer noch fast genau so aus wie früher.
Addi Münster verstarb am 15. November 1990 im Alter von 88 Jahren. Seine letzte Ruhestätte befindet sich unweit seines Wohnsitzes auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Auf der Fuhlsbüttler Straße befindet sich sogar ein Eingang zu der riesigen Grünfläche.