Gendern oder nicht? Diese Frage beschäftigt viele Menschen in Deutschland. Auch in Hamburg ist das natürlich ein Thema.
Jetzt ist es zum Streitgespräch gekommen – zwischen Katharina Fegebank, Senatorin und Zweite Bürgermeisterin der Hansestadt, und Christoph Ploß, Vorsitzender der CDU Hamburg. Die beiden sind bei dem Thema nämlich so ganz und gar nicht einer Meinung.
Hamburg: Streitgespräch zwischen Katharina Fegebank und Christoph Ploß
In der Wissenschaftsbehörde in Hamburg hat die „Bild“-Zeitung die beiden Politiker zusammengebracht. Fegebank war dafür verantwortlich, dass Mitte Juni die Gendersprache in die Hamburger Behörden Einzug erhielt.
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Das ist Katharina Fegebank:
- geboren am 27. Februar 1977 in Bad Oldesloe
- ist eine deutsche Politikerin der Partei Bündnis 90/Die Grünen
- seit dem 15. April 2015 ist sie Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin
- Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020 strebte sie als erste Politikerin ihrer Partei offiziell das Amt der Ersten Bürgermeisterin an
- Von Juni 2008 bis Mai 2015 war Katharina Fegebank Vorsitzende des Landesverbandes Hamburg der Partei Bündnis 90/Die Grünen
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Eine Verpflichtung gibt es allerdings nicht. Das stellt die Senatorin noch einmal im „Bild“-Interview klar: „Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben maximale Freiheit beschlossen. Alles geht, nichts muss.“
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Ploß hingegen ist strikt gegen eine Gendersprache in staatlichen Institutionen. „Gendern führt zu Wortungetümen: Elternmilch statt Muttermilch. Das ist doch kein Deutsch mehr, das ist Sprachverhunzung!“, findet Hamburgs CDU-Chef deutliche Worte.
Hamburg: Ploß und 65 Prozent der Deutschen gegen Gender-Sprache
Ploß zählt damit zu den 65 Prozent der Deutschen, die Gendersprache ablehnen. Fegebank glaubt, die Gründe dafür zu kennen: „Weil es unbekannt ist, für viele eine große Umstellung. Niemand lässt sich gerne bevormunden, das kann ich gut nachvollziehen.“
Der CDU-Chef hingegen sagt, dass die künstliche Gender-Sprache viele Menschen gängeln würde. „Sie sorgt dafür, dass Kommunikation nicht mehr verständlich ist und gewisse Gruppen nicht mehr daran teilhaben können.“
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Der 35-Jährige hält Gendern für gefährlich, insbesondere in Hinblick auf nicht deutsche Muttersprachler. „Ein Migrant aus Syrien hat es sowieso schon schwer beim Deutschlernen, jetzt bauen sie noch weitere Hürden ein“, sagt Ploß bei „Bild“ an Fegebank gerichtet.
CDU Hamburg fordert Verbot von Gender-Sprache in Behörden
Aus diesem Grund sei die Gendersprache auch aus französischen Schulen verbannt worden. Es scheint, als sei also keine Einigung beim Thema Gender-Sprache zwischen den Politikern aus Hamburg in Sicht.
Ploß schlägt dennoch vor: „Wir sind doch beide gegen Gender-Zwang – in Behörden, an Unis und Schulen? Daraus können wir doch eine überparteiliche Initiative machen.“
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Fegebank will sich aber darauf einlassen, um vom geforderten Verbot der CDU Hamburg, dass in allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen keine Gender-Sprache verwendet wird, wegzukommen. Ende offen. (mk)