In Hamburg geht es heiß her: eine Protest-Aktion von Greenpeace sorgt für ordentlich Wirbel in der Stadt.
Die Hamburger Rettungs- und Einsatzkräfte sind bereits vor Ort.
Hamburg: „Vermeiden statt verstecken!“
Die Umweltschutz-Organisation möchte hiermit ein Zeichen gegen das geplante CO2-Endlager in der Nordsee setzen. Pünktlich zur „Carbon Capture Technology Expo Europe“, der größten Messe für CO2-Speicherung weltweit, spannten die Aktivisten ein riesiges Banner über dem Eingang der Messehallen. Ihre klare Forderung: „CO2 vermeiden statt verstecken!“ – ein deutlicher Appell gegen eine Technologie, die sie als gefährlich und kostspielig einstufen.
Die Pläne für das Endlager sind laut Aktivisten gefährlich. Durch die Novelle des Kohlenstoffspeichergesetzes könnte die Speicherung von Kohlendioxid im Untergrund in Deutschland bald erlaubt werden. Greenpeace und andere Umweltverbände sehen darin jedoch einen „industriepolitischen Irrweg“. Die Risiken seien enorm: Leckagen am Meeresgrund könnten verheerende Folgen für die dort lebenden Mikroorganismen und Korallen haben, so Greenpeace. Außerdem seien die finanziellen Lasten gigantisch – bis zu 140 Milliarden Euro an Steuergeldern könnten in den Bau und Betrieb der CO2-Deponien fließen.
+++ Hamburg: Fahrer flüchtet nach Unfall bei mutmaßlichem Autorennen +++
Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen schließt sich der Kritik an. Der Gesetzesentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums betone die Vorteile von CCS (Carbon Capture and Storage) zu stark, während die Grenzen und Risiken vernachlässigt würden.
Hamburg: Natürliche Lösungen statt riskanter Technologien
Für Greenpeace ist klar: Statt auf teure und unsichere Technologien wie CCS zu setzen, sollte die Bundesregierung natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder, Moore und Seegraswiesen schützen und renaturieren. Diese seien nicht nur sicherer, sondern auch nachhaltiger. Durch den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme ließe sich das Klima schützen – und das ganz ohne die Risiken, die mit der Lagerung von CO2 verbunden sind.
Hier mehr lesen:
Die Umweltschützer betonen, dass die Vermeidung von Emissionen oberste Priorität haben müsse. Nur so könne man unsichere CO2-Deponien in der Nordsee überflüssig machen. Die Protestaktion in Hamburg ist ein weiteres Signal: Greenpeace fordert einen radikalen Kurswechsel in der Klimapolitik – hin zu echten Lösungen, die Mensch und Natur gleichermaßen schützen. (dpa)