Zu einer Europa- oder Weltmeisterschaft gehört häufig auch eines: Tier-Orakel, die den Ausgang von Spielen voraussagen. So auch in Hamburg.
Im Tierpark Hagenbeck in Hamburg übernimmt das die Elefantendame „Yashoda“. Sie sagte für das Auftaktspiel des DFB-Teams bei der Europameisterschaft gegen Frankfurt eine Niederlage und für die Partie gegen Portugal einen Sieg voraus. Beide Male sollte sie recht behalten. Doch für die Aktion gibt es jetzt ordentlich Kritik.
Hamburg: Hagenbeck mit besonderer EM-Aktion
Die zahlreichen Zuschauer jubelten laut, als die 42-jährige Elefantendame die deutsche Flagge aus dem Korb zog und somit erneut recht behalten hatte. Schließlich gewann das DFB-Team die Partie gegen Portugal mit 4:2.
„Yashoda hat ja schon beim letzten Mal sehr erfolgreich gezeigt, dass sie etwas von Fußball versteht“, freut sich Reviertierpfleger Michael Schmidt. Zum Auftaktspiel der Deutschen hatte sie den Sieg des Gegners Frankreich vorhergesagt.
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Doch der Tierpark muss von der Tierschutzorganisation PETA harte Kritik einstecken.
Hamburg: PETA kritisiert Hagenbecks Elefanten-Orakel
In einer Mitteilung der Tierschutzorganisation heißt es: „Die Elefantendame im Tierpark Hagenbeck wird als Fußball-Orakel missbraucht.“
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Daten und Fakten zu Hagenbeck:
- Insgesamt mehr als 1.850 Tiere leben in den Gehegen und der Parkanlage im Tierpark Hagenbeck
- Im Tropen-Aquarium leben auf 8.000 Quadratmetern mehr als 14.300 weitere Tiere
- 29 bedrohte und seltene Tierarten leben im Tierpark Hagenbeck
- Hagenbeck ist der einzige in Familienhand befindliche Tierpark Deutschlands
- 41.000 Euro Gesamtkosten müssen pro Tag gedeckt werden
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PETA nimmt die Orakel-Dressur zum Anlass, um auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen. Zudem fordert die Tierschutzorganisation die sofortige Beendigung der Elefantenhaltung. Die Dickhäuter können kein artgerechtes Leben in den kleinen Anlagen führen.
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Hamburg: Hagenbeck nutzt Elefantenhaken
„Für Mätzchen wie das EM-Orakel werden die Tiere mit dem Elefantenhaken gequält und gedemütigt. Derartige Misshandlungen haben nichts mit Artenschutz zu tun, sondern sollen die Kassen der Zoos künftig wieder klingeln lassen“, so der Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche in der Mitteilung.
In Hagenbeck werden die Elefanten, wie in fast allen deutschen Zoos, nur noch im „direkten Kontakt“ gehalten. Das bedeutet, dass die Pfleger sich ohne eine Barriere mit den Elefanten auf der Anlage bewegen.
Zum Schutz und zur Dressur tragen sie einen sogenannten Elefantenhaken bei sich – einen Stock mit einem spitzen Metallhaken am oberen Ende.
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Der Tierpark Hagenbeck hat sich zu den Vorwürfen von der Tierschutzorganisation bislang noch nicht geäußert. (oa)