Künstler sind besonders hat von der Coronakrise betroffen. Keine Konzerte in Hamburg, keine anderen Veranstaltungen mit Live-Zuschauern. Finanziell geht es bei vielen um die Existenz.
Wann Menschen wieder Konzerte oder andere Veranstaltungen in Hamburg besuchen können, ist mehr als ungewiss. Das Solidaritätsfestival „Keiner kommt, alle machen mit“ hat jetzt eine Summe als Hilfe zusammenbekommen, die alle Erwartungen völlig übertrifft.
Hamburg Konzerte: „Kühnste Träume übertroffen“
Nach Angaben der Initiatoren sind 444.444 Euro eingenommen worden. Der Erlös soll Künstlern, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind, zu Gute kommen. „Ihr habt unsere kühnsten Träume übertroffen“, sagte Initiator Lars Meier vom Verein MenscHHamburg am Mittwoch und bedankte sich bei den Unterstützern.
Prominente Künstler wie Billie Eilish, die Ärzte, Revolverheld, Johannes Oerding, Ed Sheeran, Madonna, Deichkind, Thees Uhlmann und Olli Schulz warben im Vorfeld für das „Festival“ – und kündigten gleichzeitig ihr Nicht-Teilnahme an.
Sie riefen die Hamburger dazu auf, mit einem „22-Euro-Ticket“ die Hamburger Kulturszene in Form einer Spende zu unterstützen. Nach Angaben der Initiatoren wurden umgerechnet mehr als 20.000 solcher „Tickets“ verkauft, der Verein rundet dann auf die Schnapszahl auf. Damit sei die Hamburger Barclaycard Arena zwei Mal „ausverkauft gewesen“.
„Dieses Festival zeigt, welche Kraft, Kreativität und Leidenschaft in Kunst und Kultur stecken können“, sagte Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien (SPD) am Mittwoch.
Das Festival sei zu einer Welle geworden, die durch das ganze Land geschwappt ist. „Wir werden gut durch diese Zeit kommen dank der Menschen, die sich so dafür reinhängen, dass es der Kultur weiterhin gut gehen kann“, betonte Brosda.
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Das ursprüngliche Ziel von 50.000 Euro sei schon nach wenigen Tagen erreicht gewesen, erklärte Meier. „Dass es so große Kreise ziehen und eine so enorme Aufmerksamkeit erlangen würde, davon hätte ich nicht zu träumen gewagt“, sagte er.
Die Einnahmen aus dieser Aktion werden von MenscHHamburg e.V. zu gleichen Teilen an die privaten Hamburger Theater- und Musikbühnen, an die Hamburger Filmwirtschaft, an die Hamburger Clubs und an freie Kulturschaffende verteilt.
Ein Gremium aus Leuten der Hamburger Kultur wird über die Verwendung der Mittel entscheiden. (dpa)