Nachdem die Berliner Regierung die Planung einer eigenen Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket bekanntgegeben hatte, herrscht nun auch in Hamburg Aufregung um den Alleingang des Bundeslandes.
Ein Hamburger-Senator meldete sich jetzt zum Vorpreschen Berlins und äußerte klare Forderungen.
Hamburg: Berlin verdutzt mit eigener Anschlusslösung
Vor einigen Tagen berichteten wir bereits darüber, dass das Land Berlin ab 1. Oktober eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket plant – finanziert vom Land selbst.
Die regierende Oberbürgermeisterin Franziska Giffey hoffe laut ihrer Aussage zwar auf eine bundesweite geltende einfache Lösung, die vom Bund gefördert werde, aber bis dahin wolle das Land zumindest bis Ende des Jahres ein Ticket nach dem Prinzip des 9-Euro-Tickets als Anschlusslösung einführen.
Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
Der Vorstoß Berlins stößt jetzt auf Kritik bei Bundesländern. So erklärte der Ministerpräsident Brandenburgs, dass er Alleingänge nicht hilfreich finde. Auch in Hamburg stößt das Vorpreschen auf Kritik. Finanzsenator Andreas Dressel äußerte sich in den sozialen Medien zu der Berliner Planung.
Finanzsenator „irritiert“ Berliner Alleingang
„Auch ich finde das Berliner Agieren sehr irritierend, die Länder sollten hier weiter an einem Strang ziehen“, schreibt Finanzsenator Dressel auf Twitter.
Seiner Meinung nach sollten die Länder „beieinander bleiben“. Hamburg wolle sich zwar an einer Anschlusslösung beteiligen, aber den Aufschlag soll der Bund machen, erklärte Andreas Dressel.
Für den Fortbestand des 9-Euro-Tickets demonstrierten mehrere Hundert Menschen am Freitag. Auch in den Kommentaren unter dem Post von Finanzsenator Dressel meldeten sich die Hamburger mit klarer Forderung an die Landesregierung.
Hamburger fordern schnelle Lösung
Die Hamburger sind sich einig, dass eine schnelle Lösung her soll. Über die Gestaltung des Tickets, vor allem über die Höhe und Art der Finanzierung, herrscht aber auch in den Kommentaren gespaltene Meinung.
Ein Hamburger wies den Senator darauf hin, dass ein Alleingang „besser als gar keine Lösung“ sei, insbesondere „wenn es die Länder nicht hinkriegen“, erklärte er. Ein weiterer Mann fordert eine schnelle Lösung von der Hamburger Regierung, egal, ob allein oder mit dem Bund. „Wie wäre es denn mal mit einfach machen, anstatt immer nur lange rumzureden“, schrieb er dem Senator.
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Es bleibt abzusehen, auf welche Lösung sich Bund und Länder einigen. Ab kommenden Donnerstag, den 1. September, ist aber erst einmal Schluss mit den günstigen Reisen, dann läuft das 9-Euro-Ticket nach drei Monaten aus.