Die Regale in den Supermärkten in Hamburg sind leer und die Preise steigen. Nicht nur der Kunde bei Lidl, Rewe, Aldi und Co. hat Probleme, wichtige Lebensmittel einzukaufen. Besonders Gastronomen leiden unter dem Mangel und den explodierenden Kosten und müssen Preissteigerungen an ihre Kunden weitergeben.
Öl ist aktuell besonders rar. Wer es doch irgendwo ergattern kann, zahlt einen hohen Preis. Innerhalb kürzester Zeit ist es vergriffen und das Umsteigen auf Alternativen wie Butter, Margarine oder Kokosöl bleibt für viele die einzige Lösung. Für die Pommes-Branche sind diese Alternativen allerdings keine Option. Doch die Ölreserven neigen sich dem Ende zu. Wie soll es also weitergehen? Stehen die beliebten Pommes vor dem Aus? MOIN.DE hat in Hamburg nachgefragt.
Hamburg: Pommes-Branche leidet unter Öl-Mangel
Für Gastronomen, die ihr Hauptgeschäft auf den Verkauf von frittierten Kartoffelspezialitäten wie Pommes ausgerichtet haben, könnte es bald richtig eng werden. Schon jetzt gibt es hohe Lieferschwierigkeiten bezüglich des Öls für die Fritteuse.
Als hätte es die Branche aufgrund der Pandemie nicht ohnehin schon hart getroffen, kommen ohne Pause nun neue Probleme auf die Gastronomie zu. Auch Miriam Rusch, Betreiberin des Lokals „FrittenFreude” in der Hamburger Hafencity, ist betroffen. „Die Branche war wegen Corona sowieso schon geschwächt. Und jetzt, wo die Nachfrage endlich wieder steigt, fehlt es an den Lebensmitteln”, erzählt sie im Gespräch mit MOIN.DE.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Neben Kartoffeln, deren Preise ebenfalls kontinuierlich ansteigen, ist Öl die wichtigste Ware in ihrem Geschäft. Bis zu 50 Liter verbracht Miriam Rusch davon in der Woche. Bisher sei der Preis für das flüssige Gold um 36 Prozent gestiegen. Um ihre Kunden nicht zu vergraulen, habe sie den Preis auf der Speisekarte bisher noch nicht angehoben. Doch lange könne sie es so nicht mehr durchhalten, spätestens im Sommer müsse sie die Preise auf der Karte anpassen.
Die Preise sind für Pommes-Fans wohl noch das kleinere Problem. Das Öl wird knapp – nicht nur im Supermarkt, sondern auch beim Großhändler. „Die Großhändler geben das Öl nur noch an Bestandskunden heraus“, erzählt Rusch. Schon seit 2017 ist sie dabei und damit langjährige Kundin, dennoch wurde ihr das Öl rationiert. Jeder bekommt nur das Nötigste, darüber hinaus gibt es nichts mehr.
Hamburg: Im Sommer wird es knapp
Bis zum Sommer habe ihr der Großhändler Öl-Lieferungen zugesichert. Ein paar Kanister habe sie außerdem noch auf Reserve im Lager. Doch wie es im Sommer weitergehen wird, wenn all das Öl aufgebraucht ist, könne laut Rusch niemand sagen.
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„Sollte irgendwann mal der Fall eintreten, dass wir kein Öl mehr bekommen, sind wir flexibel genug, dass wir uns einfach ein Zwischenkonzept überlegen“, erzählt Rusch optimistisch. „Wir haben viele kreative Köpfe bei uns. Fritten sind zwar eigentlich unser Konzept, aber wenn es nicht anders geht, machen wir in der Zwischenzeit zum Beispiel Burritos“.
Den Laden zu schließen, käme für sie aber auf gar keinen Fall in Frage. Ohne Öl gäbe es dann einfach andere Gerichte auf der Karte. Für Pommes-Fans ist das aber dennoch bitter, auf den knusprigen Kartoffel-Snack müssten sie dann vorerst komplett verzichten.