Noch heute, anderthalb Jahre nach dem schlimmen Hausbrand auf der Reeperbahn in Hamburg, fällt es Olli Zeriadtke (56) nicht leicht, über das Horror-Ereignis vom Dezember 2022 zu sprechen. Damals mussten insgesamt 14 Menschen aus höchster Lebensgefahr aus dem Wohnhaus gerettet werden.

Zeriadtke betreibt seit April 2023 das Regenbogenhaus auf der Reeperbahn, bietet Bedürftigen und Obdachlosen Zimmer und Kleinwohnungen an, will ihnen so ein Dach über dem Kopf vermitteln (mehr darüber hier). Jetzt packt er über das ganze Drama aus – und was der Großbrand bis heute für Auswirkungen hat!

Hamburg Reeperbahn: Hier kämpften Bewohner ums nackte Überleben

Rückblick: In der Nacht zum 10. Dezember 2022 brach gegen 0.30 Uhr im Regenbogenhaus ein massives Feuer aus. Nach Angaben der Feuerwehr mussten insgesamt 14 Menschen gerettet werden. Sie waren wegen starker Rauchentwicklung im Treppenraum eingeschlossen, riefen um Hilfe. Die Betroffenen wurden über das Treppenhaus sowie auf der Rückseite des Gebäudes an der Seilerstraße über Drehleitern in Sicherheit gebracht.

Sieben Bewohner kamen mit Rettungswagen in Krankenhäuser, eine Person kam mit Brandverletzungen in eine Spezialklinik. Bis heute ist die Ursache des Feuers noch nicht vollständig aufgeklärt. Für Betreiber Zeriadtke zweitrangig. Viel schlimmer sei das Leid der Bewohner gewesen, wie er MOIN.DE erzählt: „Es war wirklich für viele knapp. Ein Mann sprang kurz vor dem Eintreffen der Feuerwehr aus einem Fenster. Er landete auf ein Vordach, brach sich das Bein. Grauenhaft!“

„Einer sprang aus dem Fenster“

Nicht nur dank Feuerwehr und Rettungskräfte konnten die Bewohner gerettet werden. Zeriadtke, selbst ein alteingesessener Bewohner von St. Pauli, erinnert sich: „Es lief auch ein Security-Mitarbeiter einer nahe gelegenen Bar in die dritte Etage, wo es brannte. Der Kerl holte mehrere Bewohner raus. Er ist ein Held!“

Mehr News aus Hamburg:

• Hamburg: Juden-Hasser schuldig gesprochen – als das Urteil fällt, droht er SO der Richterin
• Tierpark Hagenbeck: Diesen geheimen Trick kennen die Wenigsten – und er hat es in sich
• EM in Hamburg: Hier schneidet das Volksparkstadion am besten ab – doch Fans dürfte es verärgern

Inzwischen ist das Wohnhaus längst wieder bewohnt – nur die dritte Etage noch nicht. Hier stehen die Sanierungsarbeiten nach dem Brand kurz vor dem Abschluss. Außerdem bekommen alle Bewohner neue Türen – „weil die Feuerwehr alles eintreten musste“, klärt Olli, wie sie ihn hier alle nennen, gegenüber MOIN.DE auf.

Von der Stadt wird die Stiftung nicht unterstützt – sie lebt lediglich von Spenden. Auch Sachspenden sind im Regenbogenhaus willkommen. Wer die Organisation unterstützen will, kann dies hier tun.