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Hamburg: Dem Nachbarn stinkts gewaltig – jetzt muss dieser Kultladen schließen

Nach einem wochenlangen Kampf muss ein beliebter Imbiss endgültig schließen. Der Grund klingt erstmal absurd.

© IMAGO / Maximilian Koch

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Ein wochenlanger Kampf für die Besitzerin eines Imbisses in Hamburg ging jetzt dem Ende zu.

Helena Gleißner schließt ihren beliebten Imbiss „Frau Dr. Schneiders Grilled Cheese Wonderland“ – doch der Grund dafür klingt fast absurd.

Hamburg: Dem Nachbarn stinkts gewaltig

In ihrem 16-Quadratmeter-Imbiss auf St. Pauli verkauft Helena Gleißner sogenannte „Grilled Cheese Sandwiches“ – also Stullen mit ganz viel Käse. Wie „MOPO“ berichtet, verarbeitet sie pro Tag schlappe zehn Kilo Käse – vom irischen Cheddar, bis hin zum Schweizer Bergkäse.

Doch jetzt ist Schluss – Gleißner schließt ihren Laden, trotz seiner Beliebtheit. Der Grund? Einem Nachbar stinkts gewaltig! Gegenüber „MOPO“ erklärt sie, dass ein Nachbar sich über den Käse-Geruch beschwert hatte – jedoch nicht bei ihr, sondern direkt beim Vermieter, der Hausverwaltung und dem Bezirksamt. Damit war wohl das Schicksal des kleinen Imbisses besiegelt.

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Hamburg: Das Amt schaltet sich ein

Das Amt warf ihr schließlich vor, dass sie ein „nicht genehmigtes Grill-Restaurant“ betreibe. Tatsächlich bereite sie alle Soßen und das Mac’n’Cheese in einer externen Küche vor – im Laden belege sie ausschließlich die Brote und lege sie in einen Panini-Grill.

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte äußert gegenüber „MOPO“: „Für die Seilerstraße 40 gibt es eine Baugenehmigung zum Betreiben eines Cafés.“ Das Zubereiten von Speisen durch „offene Herd-, Brat- und Kochstellen, Fritteusen und Grilleinrichtungen“, die Dampf, Dunst und Gerüche produzieren, sei „nicht beantragt worden und ausdrücklich aus der Genehmigung ausgeschlossen.“


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Gleißner ließ sich das zunächst nicht gefallen. Sie ließ mehrere Lüftungs-Fachleute kommen, welche ihr versicherten, dass ihr Abzug völlig ausreiche. Doch das Amt sah das anders: Sie müsse entweder eine größere Anlage einbauen, oder 5.000 Euro zahlen – und zwar jedes Mal, wenn sie den Panini-Grill anschmeißt.

Letztendlich verlor Gleißner den Kampf – und obendrauf noch 15.000 Euro Anwaltskosten. Bevor ihre Anwältinnen den Fall klären konnten, zog ihr Vermieter die Reißleine. Er verlängerte ihren Mietvertrag nicht. Gleißner will ihr Catering jetzt in einem Foodtruck fortführen – vom Bezirk Hamburg-Mitte halte sie sich aber wohl lieber in Zukunft fern.