In Hamburg breitet sich aktuell ein Schädling aus.
Er sieht zwar unscheinbar aus, für Menschen aber kann er gefährlich sein: Schilder und Flatterband warnen mancherorts im Norden vor dem Eichenprozessionsspinner. Die Stadt Hamburg gibt für die Bekämpfung viel Geld aus.
Hamburg: Nester in der gesamten Stadt
Die gefährlichen Raupen des Eichenprozessionsspinners haben auch in diesem Jahr in Hamburg Probleme bereitet – im Nachbarland Schleswig-Holstein bleibt es dagegen bei Einzelfällen.
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„Im gesamten Hamburger Stadtgebiet sind Nester des Eichenprozessionsspinners gefunden worden, jedoch begrenzt auf wenige Befallschwerpunkte“, sagte der Sprecher der Hamburger Umweltbehörde, Björn Marzahn, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
In Schleswig-Holstein wurden Eichenprozessionsspinner laut Umweltministerium in Kiel erstmals vor etwa sieben Jahren im Lauenburgischen beziehungsweise in den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten im Bereich Trittau festgestellt. Bisher sei es aber bei Einzelvorkommen geblieben, sagte Sprecherin Julia Marre.
Hamburg: Im August schlüpfen die Falter
Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer, graubrauner Nachtfalter, dessen Raupen vor allem im Mai und Juni für den Menschen gefährlich werden können. Nach der Verpuppung ab etwa Ende Juni und einer drei- bis sechswöchigen Puppenruhe schlüpfen im August die Falter.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Besonders viele Nester wurden in Hamburg beispielsweise im Bereich Autobahndreieck Hamburg-Süd, Öjendorfer Park, Hauptfriedhof Altona, Stadtpark Winterhude oder der Straßenbereich am Moorfleeter Deich gefunden. In den Bezirken Eimsbüttel und Harburg gab es den Angaben zufolge bisher nur einen geringen Befall an wenigen vereinzelten Bäumen. Spezielle Schilder und Flatterband warnen vor den wärmeliebenden Tieren.
„Wo er – erkennbar an den netzartig umwebten Nestern – in Eichen auftaucht, sorgt er für Unsicherheit“, sagte Marzahn. „Denn die mikroskopisch kleinen Brennhaare der Raupen können Hautreizungen oder Atemwegsbeschwerden auslösen.“ Eine nachhaltige Bekämpfungsmethode sei das Absaugen der Nester.
„Befall in Hamburg im Bundesvergleich noch immer als eher als gering zu betrachten“
Für 2021 gebe es bereits mehr als 500 Meldungen, sagte Marzahn. „Aber es wird noch Nachmeldungen aus den Bezirken geben.“ Die Eichenspinner-Saison neige sich ja gerade erst dem Ende entgegen. 2020 wurden insgesamt 686 befallene Bäume gemeldet. Die Kosten zur Entfernung lagen bei 235.700 Euro.
„Nach unserer Einschätzung ist der Befall in Hamburg im Bundesvergleich noch immer als eher als gering zu betrachten. Eine Ursache sind die milden Winter“, sagte Marzahn. Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) können die Raupen forstliche Schäden anrichten.
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In den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten gab es in den vergangenen Jahren laut Umweltministerium in Kiel maximal drei Befallstellen pro Jahr. „Je nach Umfang betrug der Einsatz bis zu mehreren Tausend Euro“, sagte Marre. Doch man beobachte die Entwicklung genau und sei sensibilisiert.
Hamburg: Raupe befällt meist große, alleinstehende Eichen
Das Insekt sei von Süden nach Schleswig-Holstein eingewandert. Neben den ursprünglichen Schwerpunkten Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gab es in den vergangenen Jahren vermehrt Auftreten in Hessen und Niedersachsen. „Die Eichenprozessionsspinner kommen weniger in Wäldern und mehr in Parks, Gärten oder Alleen vor.“
Im Tangstedter Forst beispielsweise gibt es nach Angaben der Behörden den Verdacht, dass Bäume befallen sind und Schilder warnen vor dem Insekt. Doch ein verlässlicher, wissenschaftlicher Nachweis liege bislang nicht vor, berichtete Marre.
Die Raupe befällt laut Hamburger Umweltbehörde meist große, alleinstehende Eichen. „Ihren Namen trägt die Falterart aufgrund der Eigenart, sich zur abendlichen Nahrungssuche hinter- oder nebeneinander zu bewegen wie in einer Prozession“, erklärte Marzahn weiter. In Hamburg seien die Gespinste des Falters erstmals 2011 entdeckt worden.
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„Vermutlich ist er durch Transporte quer durch Europa auf den Planen der Lkw auch in den Norden gelangt.“ (kbm mit dpa)