Der Tierpark Hagenbeck ist ein herzhafter Ort, der vor allem Kindern Glück und Freude schenkt. Was hinter den Kulissen abgeht, ist allerdings alles andere als schön.
Zuletzt gingen die Mitarbeiter vom Tierpark Hagenbeck in den Warnstreik (MOIN.DE berichtete). Nun mischen sich die Politiker ein und haben klare Forderungen.
Tierpark Hagenbeck: IG BAU macht sich stark für die Mitarbeiter
Hagenbeck-Beschäftigte haben sich am Mittwoch mit einem Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag starkgemacht. Auch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hatte sich zuletzt gemeinsam mit den Mitarbeitern für bessere Bedingungen eingesetzt.
Interessantes über den Tierpark Hagenbeck:
- Tierpark Hagenbeck ist der einzige private Großzoo Deutschlands
- Carl Hagenbeck (1844-1913) hatte ihn im Mai 1907 am heutigen Standort in Hamburg-Stellingen eröffnet
- Der Tierpark war zur damaligen Zeit der erste gitterlose Zoo der Welt
- Insgesamt leben mehr als 1.850 Tiere in den Gehegen und der Parkanlage im Tierpark Hagenbeck
- Im Tropen-Aquarium leben auf 8.000 Quadratmetern mehr als 14.300 weitere Tiere
Die IG BAU fordert für die Mitarbeiter des Tierparks bessere Konditionen bei den Arbeitszeiten, Zuschlägen und Urlaubstagen. Außerdem sollen mehr Auszubildende übernommen, Sonderzahlungen erhöht und ein Fahrtkostenzuschuss eingeführt werden.
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Bislang weigere sich der Geschäftsführer jedoch, sich mit der Gewerkschaft an einen Tisch zu setzen, hatte die IG BAU vor dem Warnstreik kritisiert.
Tierpark Hagenbeck: Geschäftsführer zweifelt an Zuständigkeit
Hagenbecks Geschäftsführer Dirk Albrecht hat dagegen Zweifel, ob die Gewerkschaft überhaupt für den Tierpark zuständig ist und lässt dies derzeit von Juristen prüfen.
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„Erst wenn das so ist, können wir über Inhalte reden“, hatte der 73-Jährige gesagt. Der Tierpark werde in dem Zusammenhang ein Arbeitsgericht anrufen. „Das machen wir auf jeden Fall, weil ich Rechtssicherheit haben will.“
SPD-Fraktion stellt klare Forderungen
Jetzt hat die SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft die Geschäftsführung zu einer Zusammenarbeit mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt aufgefordert.
„Mit ihrer Unternehmensführung von Vorvorgestern schadet die Geschäftsführung dem Tierpark“, sagte der SPD-Arbeitsexperte Jan Koltze am Donnerstag. Die Geschäftsführung müsse die grundlegenden Arbeitnehmerrechte auf Organisation in Gewerkschaften und den Schutz durch Tarifverträge akzeptieren.
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Der SPD-Abgeordnete Koltze betonte, Tarifverträge seien nicht nur Ausdruck von Respekt und Wertschätzung, sondern zeugten auch von einer modernen Unternehmenskultur, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Partner auf Augenhöhe betrachte.
Gleiches gelte für die konstruktive Zusammenarbeit mit Betriebsräten. „Die Beschäftigten bei Hagenbeck haben unsere volle Solidarität“, sagte Koltze. (dpa/msk)