In Hamburg wird fleißig gebaut. Gefühlt sprießen an allen Ecken und Enden neue Wohnviertel und Häuser aus dem Boden. So auch im Stadtteil Winterhude.
In einem Wohn- und Geschäftshaus, das gerade gebaut wird, können Interessenten sich bereits jetzt vormerken lassen. Doch wer einen Blick auf die Miete wirft, überlegt sich das vielleicht doch anders: 6.350 Euro für vier Zimmer soll man in Hamburg-Winterhude blechen.
Hamburg: Mieten-Wahnsinn! 6.350 Euro kalt für DIESE Wohnung
„In einer der begehrtesten Adresslagen Hamburgs entsteht aktuell ein Wohn- und Geschäftshaus mit insgesamt 13 Wohneinheiten“, heißt es in der Online-Anzeige. Das Gebäude wird derzeit in der Straße Am Mühlenkamp noch von einem Baugerüst verdeckt, Interessierte können sich allerdings jetzt schon für eine Penthouse-Wohnung vormerken lassen.
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Dabei handelt es sich um eine Maisonette-Penthouse-Wohnung, die sich über die letzten zwei Etagen des Gebäudes auf 208 Quadratmetern erstreckt. Die Kaltmiete beträgt laut dem Anbieter 6.350 Euro, Warm kommen 575 Euro für Neben- und Heizkosten oben drauf. Also beträgt der Endpreis stolze 6.925 Euro.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Das sind umgerechnet 30,53 Euro pro Quadratmeter. Im Hamburger Mietenspiegel von 2019 beträgt der Preis pro Quadratmeter bei einer Wohnung ab 131 Quadratmetern im Durchschnitt 14,81. Das ist weniger als die Hälfte des hier veröffentlichten Angebots. Ist das noch erlaubt?
Hamburg: „Rechtlich kommt der Vermieter damit durch“
Laut Rechtsanwalt Marc Meyer von „Mieter helfen Mietern“ ist es das. „Rechtlich kommt der Vermieter damit durch“, erklärt er gegenüber der „Hamburger Morgenpost“ (Mopo). „Die Mietpreisbremse ist wegen der Ausnahme des Neubaus nicht anwendbar.“
Auch Siedmung Cychla, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg stimmt da zu: „Ordnungsmäßig ist dort kaum was zu machen“, sagt er. Für ihn ist das Angebot allerdings ein weiteres Indiz dafür, dass der Wohnungsmarkt in Hamburg „außer Kontrolle“ geraten ist. „Diese Wohnung liegt weder an der Alster, noch bietet sie einen Blick auf die Elbe“, so Chychla. „Das, was wir in Hamburg brauchen, ist bezahlbarer Wohnraum und nicht derartige Neubauten.“
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Die „Mopo“ fragte beim verantwortlichen Immobilien-Anbieter nach, wie sich denn der Preis von 6.350 Euro für die Wohnung zusammensetzt. Allerdings blieb die Anfrage unbeantwortet. Die Anzeige wurde mittlerweile offline genommen. Vermutlich haben sich bereits viele Interessenten gemeldet. (oa)