Bereits im Februar wurde in Hamburg die Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau der Bornplatz-Synagoge zugestimmt.
Mit 600.000 Euro ist die Studie vom Bund gesichert und sollte bis Ende des Jahres fertig sein. Aber wie die deutsche Bürokratie so ist, zieht sich das Antragsverfahren in die Länge. Das Geld ist jedenfalls noch nicht in Hamburg angekommen.
Hamburg: Synagoge soll wieder aufgebaut werden
Die Synagoge von der die Rede ist, wurde 1938 von den Nazis zerstört und befand sich am Bornplatz (heute Joseph-Carlebach-Platz). Sie galt als größte Synagoge Norddeutschlands und Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Hamburg.
Für den Wiederaufbau kämpft derzeit die Initiative „Wiederaufbau Bornplatz-Synagoge“ – das Projekt kriegt bereits zahlreiche prominente Unterstützung, insbesondere durch die Hamburger Bürgschaft, und sorgt für eine seltene Einigkeit zwischen Politikern.
Weitere Aufmerksamkeit, vor allem zum Thema Antisemitismus, möchte die Initiative durch eine Unterschriftensammlung bewirken. Mit dem Titel „Nein zu Antisemitismus. Ja zur Bornplatz-Synagoge“, sollen so bis zum 27. Januar 100.000 Unterschriften gesammelt werden.
Bislang wurden knapp 10.000 Unterschriften erreicht.
Hamburg: Politiker sind sich einig
Darunter spiegelt sich auch eine ungewohnt harmonische Einigkeit zwischen den Politikern ab.
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Neben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher unterstützen nämlich auch zwei Politiker die Initiative, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch Dennis Thering (CDU) und Cansu Özdemir (Linke) haben unterschrieben, die beide in der Hamburger Bürgerschaft sind.
Thering ist Vorsitzender der CDU-Fraktion, Özdemir ist die Fraktionschefin der Linken in der Bürgerschaft. Eine derartige Einigkeit wünscht man sich bestimmt auch im politischen Alltag.
Hamburg: Tschentscher betont Relevanz des Projekts
Bürgermeister Tschentscher betont außerdem die Wichtigkeit dieses Projekts: „Jüdische Religion und Kultur müssen einen festen Platz in unserer vielfältigen Hamburger Stadtgesellschaft haben. Dazu gehört ein Wiederaufbau der von den Nazis zerstörten Synagoge am Bornplatz im Grindelviertel, die wieder zu einem zentralen Ort der jüdischen Kultur und Religion in Hamburg werden soll“, sagt Tschentscher.
In Berlin werde derweilen intern mit Bundesmitteln in Höhe von 65 Millionen Euro kalkuliert, heißt es in Medienberichten. Das würde auf Baukosten von knapp 130 Millionen Euro hinauslaufen, da die Stadt Hamburg die andere Hälfte übernehmen soll. (dpa/pag)