Hamburg.
Gemeinsam mit dem HVV treibt Hamburg die Mobilitätswende weiter voran. Jetzt hat das Verkehrsunternehmen den Zug der Zukunft präsentiert.
Das Besondere: Der Zug soll selbstständig fahren. Das Projekt, das den Namen „Digitale S-Bahn“ trägt, wurde in den vergangenen zwei Jahren entwickelt. Schon bald soll ein Testzug im HVV fahren.
HVV: Auf dieser Strecke gibt es bald einen Testzug
Auf einer Teststrecke zwischen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle sollen ab Oktober 2021 erstmals S-Bahnen mit Fahrgästen digital gesteuert durch Hamburg rollen. Die erste S-Bahn soll jedoch schon im Herbst diesen Jahres den Testbetrieb aufnehmen.
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Daten und Fakten zum HVV:
- Wurde am 29. November 1965 gegründet
- umfasst das Hamburger Stadtgebiet und umliegende Gebiete in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
- Im HVV sind rund 4.500 Fahrzeuge im Einsatz
- Rund 2,6 Millionen Fahrgäste werden laut eigenen Angaben täglich befördert
- 763 Linien werden im HVV betrieben
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Der dafür umgebaute S-Bahn-Zug der Baureihe 474 wurde in den vergangenen Monaten mit zusätzlicher Digitaltechnik ausgerüstet. Ende letzter Woche wurde der Zug im S-Bahn-Werk Stellingen vorgestellt.
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„Hamburg treibt mit dem Pilotprojekt der digitalen S-Bahn den Bahnverkehr der Zukunft aktiv durch die Einführung innovativer Technologien voran“, sagte Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende bei der Vorstellung. „Die Technik ist eine Lösung, um Wachstum im S-Bahn-Netz und damit auch den Hamburg-Takt zu ermöglichen.“
Künftig keine Zugführer mehr im HVV?
Den „hochautomatisierten Betrieb“ der Züge ermöglicht eine hochmoderne Art der Signaltechnik. Dabei kommuniziert die Bahn selbstständig mit zahlreichen kleinen Sendepunkten, so genannte Balisen, sodass das Fahrzeug dann ohne Signale auf der Strecke fahren kann.
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Dennoch wird auch weiterhin ein Zugführer an Bord sein.
Er soll die Systeme überwachen und eingreifen können, wenn Störungen auftreten. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Bergedorf und Aumühle soll die S-Bahn dann sogar voll automatisiert fahren. Der Zug begibt sich dann auf ein Abstellgleis und von da aus wieder zurück zum Gleis.
„Mit der digitalen Schiene haben wir eine intelligente Lösung für mindestens 20 Prozent mehr Kapazität, ohne einen Meter Gleis neu bauen zu müssen. Das bedeutet zusätzliche Züge, noch klimafreundlicheres Fahren und mehr Stabilität im Betrieb für unsere Fahrgäste“, erkärt Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg.
Technik soll nicht nur im HVV zum Einsatz kommen
Was er meint: Mit der neuen Technik ist es möglich, dass alle 60 Sekunden eine Bahn auf der Strecke unterwegs sein kann. Aktuell ist dies theoretisch nur alle drei Minuten möglich.
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Die Kosten des Projektes belaufen sich auf insgesamt rund 60 Millionen Euro. Daran beteiligen sich die Stadt Hamburg, die Deutsche Bahn und die S-Bahn. Auch in Güterzügen und ICEs soll das System künftig zum Einsatz kommen. (mk)