Hamburg.
Wenn man ein bisschen anders ist als der Durchschnitt, hat man es oft schwer. Besonders in der Schule. Da reicht ja oft schon der falsche Pulli, um schief angeguckt zuwerden. Wie muss sich da erst jemand wie Olivia Jones gefühlt haben, die sich ja nun in gar keine Schublade stecken lässt?
Die Königin von St. Pauli machte schon in ihrer Schulzeit keinen Hehl daraus, dass sie sich gerne ordentlich aufbrezelt und eher an Jungs als an Mädchen interessiert ist. Die Stärke, die sie dafür brauchte, will Olivia Jones auch an heutige Schulkinder weitergeben.
Olivia Jones: Einsatz für Schulkinder
Deshalb gründete sie das Projekt „Olivia macht Schule“. Dabei besucht sie Schulklassen, erzählt von sich und ihrer Geschichte, von Freunden und davon, dass nicht alle Lebensentwürfe gleich sind – und das auch nicht sein müssen.
Sie stellt klar: Frauen können Frauen lieben, Männer können Männer lieben und wer gerne Kleider anziehen möchte, muss sich von niemandem deshalb schief angucken lassen. Manchen Kindern hilft es, das mal ganz offen zu hören. Jeder ist okay so, wie er ist.
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Das ist Olivia Jones:
- Olivia Jones wurde am 21. November 1969 als Oliver Knöbel in Springe geboren
- Schon in der Schulzeit hatte Olivia Jones erste Travestie-Auftritte und wollte unbedingt ins Show-Geschäft
- 1997 feierte Olivia Jones den internationaler Durchbruch: Sie setzte sich in Miami als offizielle „Miss Drag Queen Of The World“ gegen zahlreiche Mitbewerberinnen aus aller Welt durch
- Olivia Jones ist heute Promi-Gastronomin, Touristik-Unternehmerin, Society-Reporterin (u.a. „Christopher Street Day“) sowie St. Pauli „Fremdenführerin“ – und natürlich Drag Queen
- Im Sommer 2019 eröffnete Olivia Jones in St. Pauli ihr jüngstes Lokal: Die wohl erste Porno-Karaoke-Bar Deutschlands
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„Intoleranz wird anerzogen“
Ihr krasses Urteil: „Kinder sind eigentlich erstmal sehr offen. Intoleranz wird anerzogen. Von Eltern, durch das Internet oder zweifelhafte Vorbilder, wie manche Rapper. Deshalb muss sich strukturell etwas ändern“, sagt Olivia Jones im Interview mit dem Portal „Schwulissimo“.
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Die Kiez-Ikone stellt klar: „Vielfalt ist natürlich. Auch in weiterführenden Schulen müsste mehr und früher über Homosexualität, Vielfalt, Respekt und Toleranz gesprochen werden.“
Ihr Herzensprojekt bekommt aktuell auch Unterstützung von der Hamburger Kosmetikmarke Nivea, die zum „Pride Month“, während dem für die Rechte homosexueller Menschen gekämpft wird, zudem eine Cremedose in Regenbogenfarben herausgebracht hat. (wt)