Hamburg.
„Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter“, findet Olivia Jones. Die Drag Queen kann nicht verstehen, warum auch im dritten Jahrtausend immer noch Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden. „Das ist doch völlig verrückt“, sagt sie.
Deswegen tritt Olivia Jones als Schirmherrin für ein besonderes neues Projekt ein. Wer will, kann es schon bald in Hamburg besichtigen.
Olivia Jones und queere Flüchtlinge
Dass Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden, ist bis heute ein großes Problem. Viele queere Menschen weltweit flüchten für ein besseres Leben aus ihrer Heimat und kommen dabei auch in Hamburg an.
Vor 120 Jahren war das noch anders: Hamburg war ein Ort, von dem aus viele Millionen Menschen aus Deutschland oder Europa nach Amerika flüchteten.
In der Regel eher nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung, sondern oft aus Armut oder auch wegen politischer oder religiöser Verfolgung.
An diese Zeit erinnert das Hamburger Auswanderermuseum. Und dort wird es neben der Hauptausstellung zu den damaligen Auswanderern auch eine neue Sonderausstellung mit Olivia Jones geben: „Fluchtursache Liebe“ heißt sie.
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Heutige Probleme deutlich machen
Die Exposition soll vom 10. Juni bis zum 31. Oktober emotionale Geschichten von den Schicksalen queerer Flüchtlinge zeigen, und somit auf die immer noch andauernden Probleme durch Homophobie und Diskriminierung aufmerksam machen.
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Das ist Olivia Jones:
- Olivia Jones wurde am 21. November 1969 als Oliver Knöbel in Springe geboren
- Schon in der Schulzeit hatte Olivia Jones erste Travestie-Auftritte und wollte unbedingt ins Show-Geschäft
- 1997 feierte Olivia Jones den internationaler Durchbruch: Sie setzte sich in Miami als offizielle „Miss Drag Queen Of The World“ gegen zahlreiche Mitbewerberinnen aus aller Welt durch
- Olivia Jones ist heute Promi-Gastronomin, Touristik-Unternehmerin, Society-Reporterin (u.a. „Christopher Street Day“) sowie St. Pauli „Fremdenführerin“ – und natürlich Drag Queen
- Im Sommer 2019 eröffnete Olivia Jones in St. Pauli ihr jüngstes Lokal: Die wohl erste Porno-Karaoke-Bar Deutschlands
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Auf der Suche nach einem passenden Motiv für die Ausstellung kam Olivia Jones laut Museum die Idee, sich als „Lady Liberty” einkleiden und fotografieren zu lassen.
Freiheitsstatue ein Mann?
„Die Statue ist weltweit Symbol für Freiheit. Sie war das erste, was Auswanderer und Flüchtlinge sahen, wenn sie in New York auf der Suche nach einem neuen Leben ankamen“, sagt Jones.
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„Als ich gelesen haben, dass für Lady Liberty wahrscheinlich ein Mann Modell gestanden hat, war mir klar: Das ist das passende Motiv für eine wirklich freie und offene Gesellschaft und diese Ausstellung“, erklärt die Drag-Queen die Wahl des Motivs. (rg)