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Reeperbahn: Lange Schlangen vor berüchtigter Kneipe – das steckt dahinter

Reeperbahn: Lange Schlangen vor berüchtigter Kneipe – das steckt dahinter

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Vor der legendären Kiez-Kneipe in Hamburg stehen die Menschen Schlange Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburg. 

Seit Wochen schon gibt es in Hamburg einen ungewöhnlichen Helden: Daniel Schmidt, Betreiber der Kultkneipe Elbschlosskeller auf dem Kiez, musste wegen Corona genau wie allen Bars und Restaurants in Hamburg schließen.

Er hatte im und rund um den Elbschlosskeller auf dem Hamburger Berg aber in all den Jahren viele Menschen mit wenig Geld und großen Nöten kennengelernt. Dass er jetzt für ein paar Wochen schließen musste, war ja schon hart für ihn – aber was passierte jetzt mit all den Menschen in Hamburg, denen es so viel schlechter ging?

Hamburg: Ungewöhnliches Hilfsprojekt

Denn nicht nur Kneipen schlossen – auch Anlaufstellen, Unterkünfte, Essensausgaben, Kleiderkammern, selbst Ämter. Obdachlose, Arme, Süchtige und Bedürftige waren plötzlich völlig auf sich allein gestellt. Für Schmidt eine unhaltbare Situation.

Er überlegte, wie er seine Kneipe und die Zwangspause für einen sinnvollen Zweck umnutzen konnte. Und ohne lange zu hadern richtete er im Elbschlosskeller einen Ort der Hilfe für die Ärmsten auf dem Kiez ein. Unter Einhaltung aller Hygieneregeln.

Unkomplizierte Unterstützung für Bedürftige

Das Prinzip ist einfach: Täglich von 10-12 Uhr können Menschen Spenden am Elbschlosskeller abgeben. Kleidung, Essen, Decken. Von 12-14 Uhr können sich dann Bedürftige dort melden und hoffentlich das bekommen, was sie gerade brauchen. Auch eine warme Mahlzeit gibt es gratis.

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Inzwischen haben Schmidt und seine Unterstützer einen Verein gegründet: „Wer, wenn nicht wir“. Auf dessen Website kann man auch Geld spenden, um das Projekt zu unterstützen.

So kannst du auch mithelfen

Derzeit würden sich Daniel Schmidt und die Helfer aber besonders freuen, wenn du die folgenden Dinge vorbeibringen könntest: Gebraucht werden Bananen, Äpfel, Käse und Wurst un Scheiben.

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Auch wenn Kneipen langsam wieder öffnen, wird der Elbschlosskeller wohl noch eine ganze Weile für das Hilfsprojekt frei bleiben: Schmidt hält es für unrealistisch, in der Kultkneipe die Hygenemaßnahmen durchzusetzen.

Und wenn er das nicht gewährleisten kann, würde er ein saftiges Bußgeld riskieren. (wt)