414 Geldautomaten im Jahr 2020, ein Jahr später sind es 392 und allein in der ersten Jahreshälfte 2022 ist bereits der Jahreshöchstrekord erreicht – nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) werden Geldautomatensprengungen in Deutschland und Hamburg zum Problem. Banken wie die Haspa müssen handeln.
Erste Sparkassen ziehen schon Konsequenzen. In Hannover sollen Geldautomaten beispielsweise von 23 Uhr bis 5 Uhr gesperrt werden. Geld abzuheben ist in dieser Zeit nicht möglich. Wie steht es um die Automaten der Haspa in Hamburg? Wird das Abheben von Bargeld schon bald nur noch in bestimmten Zeiträumen möglich sein?
Haspa Hamburg muss Maßnahmen ergreifen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden in Gefahr. Im Anschluss an eine Sitzung des „Runden Tisch zu Geldautomatensperrungen“ mit Vertretern der Polizei, der Bundesbank, der Kreditwirtschaft und der Versicherungswirtschaft sagte die Politikerin im November: „Der starke Anstieg der Fallzahlen von Geldautomatensprengungen und die häufige Nutzung hochgefährlicher Sprengstoffe durch die Täter kann unbeteiligte Dritte in Lebensgefahr bringen.“
Auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sieht dringenden Handlungsbedarf. Er forderte die Banken dazu auf, ihre Geräte besser zu schützen und warf ihnen „Untätigkeit“ vor. Kriminelle würden durch unzureichende Sicherheitsmaßnahmen förmlich eingeladen. Bis April 2023 erwartet Pistorius Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit von Geldautomaten.
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Haspa Hamburg: Umsetzung steht noch nicht fest
Maßnahmen, die eine höhere Sicherheit gewährleisten könnten sind unter anderem das Sperren von Geldautomaten, wie es in Hannover nun durchgesetzt wurde. Einbruchmeldeanlagen, geringere Bargeldbeträge und Einfärbesysteme könnten ebenfalls erfolgsversprechend sein.
Für welche Methode sich die Haspa in Hamburg entschieden hat, ist allerdings noch nicht klar. Ob Geldautomaten demnächst genau wie in Hannover gesperrt werden, ist nicht ausgeschlossen. Auf Nachfrage von MOIN.DE erklärte Haspa-Zahlungsverkehrsexperte Frank Kaule: „Unser gesamtes Geldautomaten-Netz wird derzeit intensiv analysiert. Abschließende Ergebnisse liegen noch nicht vor. Informationen dazu, welche konkreten Maßnahmen jeweils ergriffen werden, werden nicht veröffentlicht, um ihre Wirksamkeit nicht zu gefährden.“
Aktuell würden die Geldautomaten einer Risikoanalyse unterzogen. Ob die Haspa letztendlich bauliche, mechanische oder elektronische Maßnahmen ergreife, hinge auch von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab. Im besten Fall würden sie nicht nur den Erfolg der Tat verhindern, sondern bereits die Tat selbst.