Hamburg.
Udo Lindenbergist ein Mensch, der für seine Auftritte lebt. Umso härter dürfte den 73-Jährigen die Entscheidung getroffen haben, die er zuletzt fällen musste.
Wegen der Corona-Krise sagte Udo Lindenberg seine für Mai und Juni geplante Deutschlandtour ab. Die so unfreiwillig gewonnene Freizeit hat ihn offenbar dazu bewegt, ein wenig über sein Leben nachzudenken. Das Ergebnis ist ein klarer Appell an seine Fans und Mitmenschen,
Udo Lindenberg: „Eine andere Welt ist möglich“
Seinen Beitrag, den er in den sozialen Medien absetzte, beginnt Udo Lindenberg mit sehr persönlichen Worten. „Liebe Paniker*innen und Udopisten, wenn man so wie ich durchs Leben rennt, immer im Schleudergang, dann ist so ’ne radikale Notbremsung und Totalstillstand erstmal ziemlich heftig.“ Schon hier wird deutlich, wie sehr ihn die Corona-Krise auch emotional getroffen hat.
Während des Lockdowns habe er sich gefragt, wo es mit der Menschheit und dem Planeten hingehen soll. Gerade jetzt sieht Lindenberg die Chance für einen „Neustart“ und kommt zu dem Fazit: „Eine neue Welt ist möglich“.
Wie diese aussehen soll, davon hat Lindenberg eine klare Vorstellung: „Weltweiter Waffenstillstand und die ganze Rüstungskohle nutzen, um die Gesellschaft und die ausgebeuteten Länder wieder aufzubauen.“ Auch Nahrung und Ressourcen sollen fair verteilt werden, denn schließlich sei genug für alle da.
Das sind Lindenbergs Ziele für die „neue Welt“
Dabei kritisiert der Musiker deutlich das bislang verschwenderische Leben der Menschen. Es sei „pervers“, dass „so vieles einfach weggeschmissen wird.“
Weitere Ziele für das Leben nach der Krise formuliert Lindenberg so: Nachhaltig wirtschaften, klimaneutral leben, den Tier- und Naturschutz ausweiten und die globale Gerechtigkeit und fairen Handel möglich machen.
Auch die in der Krise so wichtigen sozialen Berufe sollen die Menschen künftig „feiern und echt wertschätzen“.
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Und ebenfalls ganz wichtig für ihn: „Mehr fürs große Ganze denken statt ans persönliche Ego“. Er sei für eine Gesellschaft, in der alle zählen und „die auf Menschlichkeit, Solidarität und gemeinsamen sozialen Werten aufgebaut ist.“
Lindenberg ist sich sicher, dass „wir“ das hinkriegen, denn jetzt sei die Zeit gekommen. (mk)