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Weihnachtsmarkt Hamburg: Diskussion um Lumumba – „Nennen es schon immer so“

Auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg gibt es Diskussionen um das Getränk Lumumba. Ist es noch zeitgerecht oder schon Rassismus?

Weihnachtsmarkt Hamburg
© IMAGO / Future Image

Hamburg, meine Perle: Warum die Stadt so einzigartig ist

Mit über 1,8 Mio. Einwohner ist Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Außerdem kommen rund sieben Mio. Touristen pro Jahr in die Hansestadt. Doch was macht die Stadt so beliebt und einzigartig?

Und schon wieder eine hitzige Diskussion um einen bestimmten Begriff! Auf dem Weihnachtsmarkt Hamburg boomt das Geschäft mit Heißgetränken. Ein Glühwein hier, ein Tee da und gerne auch mal einen Kakao mit einem Schuss Rum – den man seit jeher Lumumba nennt!

2023 löste eine ehemalige Grünen-Stadträtin eine Diskussion aus, da der Name „Lumumba“ rassistisch sei. Aber wird das wirklich so bei den Heißgetränk-Verkäufern empfunden? MOIN.DE fragte auf dem Weihnachtsmarkt Hamburg am Rathaus nach – und bekam erstaunliche Antworten!

Weihnachtsmarkt Hamburg: Stände bieten Lumumba an

Patrice Lumumba war der erste Premierminister der Demokratischen Republik Kongo und wurde 1961 von politischen Gegnern entführt, gefoltert und erschossen. Nach ihm soll das Getränk „Lumumba“, also Kakao mit Schuss, benannt worden sein. Überlieferungen nach soll bereits in den 1960er-Jahren „Lumumba“ getrunken worden sein.

Unklar ist allerdings, wer, wann und wo das Getränk erfunden wurde und warum man es überhaupt nach dem Politiker, der auch als afrikanischer Freiheitskämpfer galt, benannte. Für die Historikerin und ehemalige Grünen-Stadträtin Annalena Schmidt aus Bautzen (Sachsen) ist das jedenfalls ein Fall von Rassismus. Doch wird das auch so von den Verkäufern gesehen?

„Nennen es schon immer so“

MOIN.DE fragte nach – ein Verkäufer winkt ab, sagt: „In dieser Diskussion enthalte ich mich!“ Er verkauft das beliebte Getränk weiterhin als „Lumumba“. Eine andere Betreiberin schlägt in die gleiche Kerbe. Auch sie verkauft das Weihnachtsgetränk als „Lumumba“, sie erklärt MOIN.DE: „Ich habe von dieser Diskussion nichts mitbekommen, habe deshalb auch nie darüber nachgedacht. Die Kunden kennen und kaufen es als ‚Lumumba‘. Ich bestehe aber nicht auf diesen Namen. Wenn man ihn ändern müsste, hätte ich damit kein Problem.“


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Übrigens: In Norddeutschland kennt man „Lumumba“ auch als „Tote Tante“. Dort geht der Name auf eine uralte Legende von der Insel Föhr zurück, nach der eine Urne mit einer verstorbenen Einwohnerin in einer Kakao-Kiste zurückgebracht wurde. Na, solange es den Weihnachtsmarkt-Besuchern schmeckt…