Schlechte Nachrichten für Aida und für viele Kreuzfahrtfans!
Ab dem 1. August dürfen große Kreuzfahrtschiffe nicht mehr in die Lagunestadt Venedig einlaufen. Davon werden wohl auch einige Aida-Kreuzfahrten betroffen sein.
Aida: Hier sind die großen Dampfer nicht mehr erwünscht!
Die Entscheidung gab Infrastrukturminister Enrico Giovannini am Dienstag nach einer Kabinettssitzung bekannt.
Dies sei ein „notwendiger Schritt, um die Umwelt, die Landschaft sowie die künstlerische und kulturelle Integrität von Venedig zu schützen“, sagte Giovannini. Ministerpräsident Mario Draghi sprach von einem „wichtigen Schritt zur Erhaltung der Lagune von Venedig“.
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Daten und Fakten zu Aida:
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2021) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge
- Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
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Das Verbot gilt für alle Schiffe mit mehr als 25.000 Bruttoregistertonnen oder einer Länge über 180 Metern und mehr als 35 Metern Höhe. Auch wenn ein Schiff diese Maße unterschreiten würde, jedoch gewisse Emissionswerte überschreitet, wird die Einfahrt in Venedig verwehrt.
Aida wollte 2022 nach Venedig
Von dem Venedig-Verbot sind faktisch alle regulären Kreuzfahrtschiffe betroffen. Lediglich kleinere Kreuzfahrtschiffe, dürfen die Lagune noch passieren.
Die „Aida Blu“ beispielsweise sollte 2022 laut Homepage des Unternehmens in die italienische Lagunestadt einlaufen – das Kreuzfahrtschiff ist aber insgesamt 252 Meter lang. Damit wäre eine Aida-Kreuzfahrt in Venedig eigentlich nicht möglich.
Die jahrelange Debatte war nach der Rückkehr der Kreuzfahrtschiffe Anfang Juni nach einer Corona-bedingten langen Pause wieder aufgeflammt. Vor der Pandemie waren mit den Kreuzfahrtschiffen jedes Jahr Millionen Besucher in die Stadt gekommen.
Aida: Kreuzfahrtschiffe bedrohen ökologisches Gleichgewicht
Von den riesigen Schiffen verursachte Wellen schaden den Fundamenten der zum Weltkulturerbe gehörenden Lagunenstadt Venedig und bedrohen das sensible ökologische Gleichgewicht in der Lagune. Die extrem nah entlang der Küste fahrenden Schiffe stellen zudem eine Gefahr für andere Schiffe dar. Die UN-Kulturorganisation Unesco hatte Ende Juni vorgeschlagen, Venedig auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen.
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Anfang Juni hatten internationale Künstler wie Mick Jagger, Wes Anderson und Tilda Swinton in einem offenen Brief Draghi und den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella aufgefordert, Kreuzfahrtschiffe in Venedig vollständig zu verbieten.
In dem Brief forderten sie zudem eine bessere Steuerung der Touristenströme, den Schutz des Ökosystems der Lagune und den Kampf gegen Immobilienspekulation, um „die physische Integrität, aber auch kulturelle Identität“ der Stadt zu bewahren. (dpa/oa)