Der Klimawandel stellt die ganze Welt vor große Herausforderungen. Seit Jahren stehen die Energiewende, nachhaltiger Konsum und die Abkehr von Kohle und fossilen Brennstoffen auf der Agenda. Auch Kreuzfahrtschiffe von Aida, „Mein Schiff“ und Co. müssen sich immer wieder Vorwürfe anhören.
Sie gelten als wahre Dreckschleudern in Sachen CO2-Emissionen. Deshalb steht Aida, ebenso wie andere Kreuzfahrt-Anbieter, schon länger in der Kritik (hier mehr dazu). Nun will die Reederei neue Strategien vorlegen.
Aida ruft Experten zusammen
Die „Aida Cosma“ ist der zweite Mega-Dampfer von Aida Cruises, der mit einem umweltbewussteren Antrieb an den Start ging: Der Luxus-Liner geht mit einem Flüssig-Ergas-Antrieb auf große Fahrt. Warum allerdings auch diese Technik kein Nachhaltigkeits-Heilsbringer ist, kannst du >>> hier lesen.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2021) besteht die Flotte aus 13 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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Nun lud die Reederei auf genau diesem Schiff zu einem Expertenforum ein. In Hamburg gingen zusammen mit Prof. Harald Zeiss von der Hochschule Harz und einer Studentengruppe 45 Touristikpartner an Bord.
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Sie sollen über neue Touristiktrends und Lösungen für schwerwiegende Vorurteile gegenüber Aida und der Kreuzfahrt-Branche sprechen.
Was ändert Aida?
Zeiss hat neben seinem Lehrstuhl auch den Vorsitz des Nachhaltigkeitsausschusses der Deutschen Reiseverbandes (DRV) und der Nachhaltigkeitsinitiative Futouris e. V. inne, gilt also als Experte in Sachen umweltfreundlicher Tourismus. Was hat Aida Cruises nun vor?
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Um Urlaubsreisen nachhaltiger zu gestalten, geht die Arbeitsgruppe um Zeiss den Fragen nach, wie beispielsweise Wert- und Reststoffe an Bord wiederverwendet werden können. Damit sind wohl übergebliebene Nahrungsmittel und Verbrauchsmaterialien gemeint.
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Einige der Überreste, die auf jeder Kreuzfahrt entstehen, sollen bereits im Vorfeld vermieden werden. So geht das Team Überlegungen nach, Plastikmüll in der Hotellerie an Bord zu vermeiden.
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Bereits seit 2019 setzt der Konzern laut eigenen Angaben auf kurze Lieferwege und baut seine Logistik dementsprechend um. Beim Einkauf von Lebensmitteln, Postkarten, Dekoration und vielem mehr setzt Aida Cruises auf wiederverwertbare Materialien.
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Aida: Jeder Gast zählt
An Bord der „Aida Cosma“ kommt auch ein anderer, noch wichtiger Aspekt zur Sprache: Weitere Schritte auf dem Weg zum ersten Zero-Emission-Schiff seien in Vorbereitung, heißt es von der Reederei.
In wenigen Monaten soll an Bord der „Aida Nova“ die erste Brennstoffzelle zum Einsatz kommen, auf der „Aida Prima“ noch in diesem Jahr das aktuell größte Batteriespeichersystem der Kreuzschifffahrt in Betrieb genommen werden. 2040 soll dann der emissionsneutrale Schiffsbetrieb mit der gesamten Flotte erreicht sein. Zu spät sagen allerdings Kritiker.
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Zuletzt liegt die Verantwortung für ein umweltbewusstes Handeln jedoch bei jedem Einzelnen, wie auch Prof. Dr. Harald Zeiss in einem dringlichen Schlussappell zusammenfasst:
„Der Klimawandel ist real. Wir brauchen weltweit einen verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Tourismus. Wir brauchen die Bereitschaft aller Menschen zur Veränderung. Ob im Supermarkt oder im Reisebüro bei der Urlaubsplanung – jeder von uns hat es in der Hand, für welches Produkt er sich entscheidet“. (wip/dpa)