Trotz Stress und etlichen Herausforderungen bei der Planung haben sie es getan. Eine Pflegeeinrichtung in Mecklenburg-Vorpommern hat mit 21 pflegebedürftigen Menschen eine Kreuzfahrt auf der „Aida Mar“ organisiert (MOIN.DE berichtete).
Nach vielen schönen Momenten an Bord blickt die Einrichtung auf die Reise mit der Aida zurück. Leider gab es auch die ein oder andere negative Reaktion an Bord. Trotzdem lautet das Fazit: „Wir werden es wieder machen“.
Aida-Passagiere überwiegend verständnisvoll
Alle seien gut wieder zuhause angekommen und hätten eine großartige Zeit gehabt, berichtet die Tagespflege auf Facebook. Mit den Pflegebedürftigen, die alle unterschiedliche Einschränkungen haben, stand man vor einigen Herausforderungen.
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Doch die Menschen an Bord hätten viel Verständnis aufgebracht. „Viele haben geduldig warten müssen, wenn wir das Schiff verlassen oder betreten wollten. Viele haben uns an den Fahrstühlen unterstützt und uns angelächelt“, heißt es in dem Beitrag.
Leider mussten sie stellenweise aber auch gegenteilige Reaktionen erleben. Einige andere Urlauber wollten nicht mit der Truppe in einen Fahrstuhl steigen oder hätten ihnen den Zutritt verwehrt.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2021) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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„Es gab Äußerungen, ob es überhaupt sinnvoll sei, mit pflegebedürftigen oder behinderten Menschen eine Kreuzfahrt zu machen“, schreibt die Tagespflege. Natürlich könne man auch Urlaub in der Umgebung machen, räumt die Einrichtung ein.
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Aber die Reise habe gezeigt, dass eben auch eine Kreuzfahrt möglich sei. „Vielleicht werden Sie auch mal älter und benötigen Hilfe“, appelliert das Pflegeheim. Auch dann sei man noch am Leben und wolle besondere Momente erleben.
Aida-Fans sind gerührt
Das zu bedenken, habe sicher die Akzeptanz gegenüber der Gruppe bei einigen Passagieren erhöht. Auf Facebook hingegen ist die Begeisterung enorm. „Ich finde es genau richtig, was ihr macht“, kommentiert etwa ein Mann. „Auch pflegebedürftige Menschen haben ein Recht auf eine Kreuzfahrt“, findet er.
„Finde es toll, dass auch ältere Menschen mit Einschränkung das erleben durften“, schließt sich eine Frau an. „Ich finde das absolut genial und eine sehr gute Idee“, kommt von einem weiteren Aida-Fan. „Das rührt mich zu Tränen“, schreibt eine Frau.
Mehrere Leute schreiben, dass sie sich, falls sie später einmal pflegebedürftig werden sollten, sich genauso engagierte Pfleger wünschen. „Wir werden alle älter und sind später eventuell auch froh, wenn wir das noch mitmachen dürfen“, merkt ein Fan passend dazu an.
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Und für zukünftige Begegnungen mit intoleranten Urlaubern gibt es auch noch einen Rat: „Lass die Leute reden“. Damit ist wohl alles gesagt. Fest steht, dass die Tagespflege sich auch in Zukunft für solche Aktionen einsetzen will. Ein wunderbarer Plan! (lh)