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Aida und „Mein Schiff“ reagieren auf Russlands Attacken – „Aus ethischen und moralischen Gründen“

Aida und „Mein Schiff“ reagieren auf Russlands Attacken – „Aus ethischen und moralischen Gründen“

Aida „Mein Schiff“.jpg
© imago images / penofoto

Kreuzfahrten: Urlaub auf hoher See

Von Jahr zu Jahr stechen mehr Touristen in See. Kreuzfahrten werden weltweit immer beliebter. Auch immer mehr Deutsche machen Urlaub auf hoher See.

Für bittere Nachrichten in der Kreuzfahrt Branche sorgte zuletzt immer wieder die Corona-Pandemie. „Mein Schiff“- und Aida-Reisen mussten abgesagt werden.

Doch nun macht etwas ganz Anderes den Unternehmen zu schaffen. Und bestimmte Reisen mit Aida und „Mein Schiff“ stehen wieder auf der Kippe, um die Sicherheit der Gäste zu bewahren.

Aida und „Mein Schiff“ wollten eigentlich nach Russland

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine macht auch der Kreuzfahrtbranche zu schaffen.

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Eigentlich soll die „Aida Mar“ ab April während zehntägigen Kreuzfahrten unter anderem St. Petersburg in Russland ansteuern. Und die „Aida Nova“ plant im Mai, der Stadt einen Besuch abzustatten, die „Aida Vita“ im September.

Aida und „Mein Schiff“: Reederei kündigt Änderungen an

Doch Russland befindet sich seit dem Angriff auf die Ukraine im Krieg. Werden die Reisen trotzdem wie geplant stattfinden? „Carnival Corporation & plc“, das Kreuzfahrtunternehmen, zu dem auch Aida gehört, äußerte sich zunächst über Twitter zur aktuellen Lage.

Verkündet wurde, dass im Laufe der Woche die betroffenen Kreuzfahrten umgeroutet werden sollten, die St. Petersburg anfahren. Das Unternehmen endete den Tweet mit der deutlichen Friedens-Botschaft: „We stand for peace.“

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Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
  • 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
  • Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
  • Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
  • Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug

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Mittlerweile äußerte sich auch Aida selbst und weitet die Änderungen sogar noch aus. Auf ihrer Webseite verkünden sie, dass sie für die gesamte Sommersaison diesen Jahres alle betroffenen Dampfer umrouten werden.

Dazu heißt es dort noch: „Die Sicherheit und das Wohlergehen unsere Gäste und Crew haben jederzeit höchste Priorität.“ Zusätzlich soll die „Aida Vita“ erst am 24. Juli 2022 in See stechen.

Betroffene Gäste der dadurch wegfallenden Reisen des Dampfers werde eine Umbuchung angeboten. Dadurch könne sich am Urlaubsprogramm bis Sommer 2023 bedient werden.

Aida und „Mein Schiff“ in großer Sorge

Auch Tui Cruises plant ab Mai Reisen mit der „Mein Schiff 6“ mit Zwischenstopps in St. Petersburg. Außerdem ist eigentlich vorgesehen, dass die „Mein Schiff Herz“ Ende August den ukrainischen Hafen Odessa ansteuern wird.

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Doch nun gibt es schlechte Nachrichten von der Reederei. „Mit großer Anteilnahme und Besorgnis verfolgen wir den russischen Angriff auf die Ukraine.“

Aida und „Mein Schiff“ kündigen Änderungen an

Tui Cruises verkündet: „Vor dem Hintergrund der Ereignisse haben wir uns aus ethischen und moralischen Gründen entschieden, die Fahrpläne unserer Ostsee-Kreuzfahrten von Mai bis Oktober 2022 anzupassen.“ St. Petersburg würde nicht mehr angesteuert werden.

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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:

  • Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
  • Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
  • Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
  • Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
  • Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz

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Stattdessen würde vorrausichtlich Klaipeda (Litauen) und Riga (Lettland) beziehungsweise Kopenhagen (Dänemark) und Visby (Schweden) angefahren werden. Und auch für die Fahrten mit der „Mein Schiff Herz“ in die Ukraine würden Alternativen gesucht werden.

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Aida- und „Mein Schiff“-Reisen trotzdem noch buchbar?

Die Reisen mit Tui Cruises nach St. Petersburg fallen dementsprechend aus erschütternden Gründen ins Wasser.

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Mehr News zu Aida und „Mein Schiff“:

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Die „Aida Mar“ sticht laut der Website der Reederei im April zwar noch in See und macht einen Zwischenstopp in St. Petersburg, aber auch das wird sich nach der Ankündigungen von „Carnival Corporation & pcl“ wohl noch ändern. (fk)