Trotz aller Hygienevorkehrungen kam es zuletzt immer wieder zu Corona-Ausbrüchen auf Kreuzfahrt-Schiffe. Auch die „Aida Nova“ war zum Jahreswechsel davon betroffen.
Statt einem spektakulären Silvesterfeuerwerk erwartete die Aida-Gäste eine katastrophale Heimreise, bei der eine Enttäuschung die Nächste jagte. Am Flughafen brach sogar noch Panik unter den Reisenden aus.
Aida: Ein Reinfall nach dem Nächsten
Mit Start in Hamburg über Rotterdam, Brüssel, A Coruña bis nach Lissabon und einem Abschluss auf Teneriffa an Neujahr: So sollte die Reise der „Aida Nova“ mit rund 2.000 Passagieren eigentlich aussehen. Enden sollte es schließlich aber doch schon auf Lissabon. Der Grund: Ein Corona-Ausbruch, trotz 2G-Plus-Regel, in der Crew des Schiffes.
Ein Passagier des Schiffes, Dr. Thomas Schöbinger, berichtet gegenüber dem „Berchtesgadener Anzeiger“ über das große Chaos, dass nach Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs seinen Lauf genommen haben soll.
Kurz vor Jahresende soll es aus Lissabon weiter nach Madeira gehen – das hat allerdings nicht mehr geklappt, denn zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehrere Leute an Bord, innerhalb der Crew, positiv getestet. Als ein anderes Kreuzfahrtschiff, die „Aida Stella“, planmäßig aus dem Hafen von Lissabon auslief, wurden laut Schöbinger einige Urlauber zornig, da bisher nur Gerüchte an Bord die Runde machten.
Die Fahrt mit der Aida nimmt ihr chaotisches Ende
Noch bestand Hoffnung auf die geplante Silvesterfeier auf Madeira. Es seien sogar noch 1.000 weitere Passagiere in Lissabon an Deck gekommen, die ebenfalls das Feuerwerk auf Madeira gebucht hatten
Letztlich verbrachten die Passagiere den Wechsel ins neue Jahr in Lissabon. Kurz darauf, am 2. Januar, hatten die Verantwortlichen die Passagiere schließlich mit einer Videonachricht über den Abbruch der Reise und die Abreise per Charterflüge informiert.
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Daten und Fakten zu Aida:
- Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
- Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
- Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
- 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
- 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
- Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
- Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
- Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug
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Ein organisierter Abreiseplan sollte den Urlaubern ihre Rückreise beschreiben. Nachts ging es, nach einer letzten Maßnahme, mit der Abreise vom Schiff los: Die Passagiere sollten einen Antigen-Schnelltest im Selbstverfahren durchführen und daraufhin eine ausgedruckte Negativ-Bescheinigung erhalten, um sicher fliegen zu können.
Durchsage führt zu Panik unter Abreisenden der Aida
Nachmittags zeigten sich dann chaotische Zustände am Flughafenterminal, zu dem die Reisenden in Gruppen unterteilt gebracht wurden. Überall waren Menschen verteilt – es gab keinerlei Absperrung und auch sonst seien bei dem Chaos keinerlei Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen möglich gewesen.
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Eine Durchsage rief die Passagiere immer wieder zum Boarding auf, was Panik und Unruhe auslöste. Lange Schlangen mit Menschen standen am vorgesehenen „Tui Fly“-Schalter an, um ihren Flug zum Zielflughafen zu erreichen. Nach Stunden wurde die Lage weiter schwieriger, denn an vielen Flughafen kann ab späten Uhrzeiten nicht mehr gelandet werden.
Aida: Chaos-Reise bis zum Schluss
Die wartenden Menschen wurden stetig unruhiger: Seit Stunden waren nicht einmal Getränke oder Essen vorhanden – alle Automaten waren leer. Die Menschen sollten sich selbst kümmern (MOIN.DE berichtete). Nachts wurden die Menschen dann zu einer Notunterkunft gebracht, um am nächsten Tag nach weiteren Verzögerungen endlich in die vier vorgesehen Flugzeuge steigen zu können.
Selbst angekommen in München gab es noch ein letztes Sahnehäubchen nach dem 36-Stunden-Chaos für Dr. Schöbinger. Er berichtet beim „Berchtesgadener Anzeiger“: „Ein Münchner Willkommensbier und eine g’scheite Brotzeit nach 36 Stunden scheiterte, weil die S-Bahn kurz vor Hallbergmoos nach einem Defekt stehen blieb und die Fahrt erst nach Mitternacht fortgesetzt werden konnte. Inzwischen hatten jedoch alle Restaurants in München geschlossen und auch im gebuchten Hotel gab es nichts mehr.“
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In einem Brief von Aida entschuldigte man sich bei den Passagieren für die Zustände und die Verzögerungen von „Tui Fly“, die durch technische Probleme, Nebel und krankheitsbedingte Ausfälle bei Luft- und Bodenpersonal zustande gekommen seien. Von einer erneuten Aida-Reise schreckten diese Unannehmlichkeiten den Reisenden, Dr. Thomas Schöbinger, und vermutlich auch weitere Beteiligte aber nicht ab. Über das Corona-Chaos im Zuge des Abbruchs der „Aida Nova“ machten sich jedoch viel Enttäuschung und heftige Dikussionen breit. Mehr dazu kannst du >>> hier lesen. (lfs)