Schock in Bremerhaven: Am 19. Mai ist ein schwer bewaffneter Mann (21) in das Lloyd-Gymnasium eingedrungen und hat eine ältere Angestellte der Schule schwer verletzt. Noch immer ringt sie um ihr Leben.
Ein Schock für die Menschen, nicht nur für Anwohner in Bremerhaven. In diesem Fall entscheidet „Amok-Knopf“ letztlich über Leben und Tod, denn: Innerhalb von Sekunden alarmiert er automatisch alle Einsatzkräfte (Polizei, Feuerwehr, Rettungsteams).
Aber was passiert konkret, wenn der Knopf wie im Fall Bremerhaven gedrückt wird?
Bremerhaven: Nach Schüssen an Gymnasium – das passiert, wenn Amok-Alarm ausgelöst wird
Schuldezernent Michael Frost hat wenige Stunden nach der Tat erläutert, inwiefern der Knopf Leben rettet. Das Lloyd-Gymnasium hätte wie alle anderen Schulen in Bremerhaven solche Alarm-Fälle erprobt. Nach dem Amoklauf von Heidelberg am 24. Januar 2022, bei dem ein Student (18) eine Frau (23) mit einer Schrotflinte erschoss und drei weitere Menschen schwer verletzte, seien die Präventionsmaßnahmen verstärkt worden.
Frost zu MOIN.DE: „Man probt diese Routine, hat allerdings nicht die Erwartung, dass die Routine jemals Realität wird“. Die erprobten Abläufe seien in diesem Fall gut gelaufen, alles habe reibungslos funktioniert. Dennoch: Dass der Amok-Knopf überhaupt betätigt werden muss, ist für Lehrer und Schüler ein Albtraum. Doch was passiert bei Betätigung genau? Wenn das Alarmsignal ertönt, müssen alle Lehrer unverzüglich ihre Schüler im Raum versammeln und die Tür von innen abschließen.
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Das ist Bremerhaven:
- Bremerhaven ist eine Hafenstadt an der deutschen Nordseeküste
- Als Exklave gehört sie zum Land Freie Hansestadt Bremen
- Die Bevölkerungszahl liegt bei ungefähr 120.000 Einwohner
- Die bremischen Häfen (Bremen/Bremerhaven) bilden sogenannte Zwillingshäfen und arbeiten eng zusammen
- Eine Attraktion der Stadt ist das „Deutsche Auswandererhaus“, welches der Geschichte der Menschen gewidmet ist, die von Bremerhaven nach Amerika aufbrachen
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Amok-Alarm in Bremerhaven: Schüler mussten auf Entwarnung warten
Die Schüler müssen dann gemeinsam mit dem Lehrer im Raum bleiben, bis eine offizielle behördliche Entwarnung kommt. Im Fall Bremerhaven haben sich innerhalb von kürzester Zeit etliche Einsatzkräfte am Tatort versammelt, um das Schulgebäude nach Tatverdächtigen und möglichen weiteren Gefahrenquellen abzusichern – bis Entwarnung kommt.
Die Einsatzkräfte haben kurz nach Alarmierung die Lage geprüft, ein SEK aus Bremen hat alle Räume der Schule gesichert. Anschließend wurden alle Personen im Gebäude kontrolliert evakuiert. In diesem kurzen Zeitfenster haben sich weitere Einsatz- und Rettungskräfte (Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Seelsorger) vor dem Gebäude positioniert, um Lehrer, Schüler, aber auch besorgte Eltern zu betreuen.
Schulstadtrat von Bremerhaven: „Nicht nur ein Lernort“
In Bremerhaven laufen die Ermittlungen weiterhin (hier informieren). Es werden sich noch Tage nach dem Vorfall Polizeikräfte vor den Gebäuden aufstellen, um für Sicherheit zu sorgen und diese auch zu vermitteln. Schuldezernent Frost: „Die Schule ist nicht nur ein Lernort für die Schüler, sondern auch ein Platz zum Leben. Genau dieser Ort muss ein sicherer Ort sein, an dem sich alle Schüler wohlfühlen.“ Auch Fluchtwege sind nicht nur bei Feuer, sondern auch in solchen Extrem-Situationen wichtig, damit Personen kontrolliert und zügig das Gebäude verlassen können.
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Nach Vorfällen wie jetzt in Bremerhaven werden viele Schulen nochmal ihre Sicherheitspläne überprüfen und eventuell anpassen. Der Amok-Knopf spielt dabei eine lebensentscheidende Rolle…