Camping-Betreiber Malte Riechey aus Fehmarn ist enttäuscht.
„Für viele ist das Wort Ferienwohnungen zum Reizwort geworden“, gibt der Geschäftsführer des Camping– und Ferienparks Wulfener Hals, zu bedenken.
Camping-Betreiber von Fehmarn ist unzufrieden
Was ist passiert? Auf der jüngsten Sitzung sprachen sich Fehmarns Stadtvertreter/innen mehrheitlich mit 14 Ja-, 4 Nein-Stimmen (CDU) und 1 Enthaltung für die 1. Änderung des B-Plans 93 des Camping- und Ferienparks Wulfener Hals aus.
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Worum geht es dabei? „Kleinere Korrekturen in mehreren Bauefenstern wurden vorgenommen. Wir haben durch diesen Beschluss jetzt zum Beispiel die Möglichkeit, später einmal den Supermarkt oder den Check In zu verändern oder das Sanitärgebäude im Inneren des Platzes zu erweitern“, erzählt Riechey gegenüber der „oh-presse“.
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Das ist Fehmarn:
- Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
- Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
- Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
- Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
- Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
- Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant
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Und weiter: „Da wir so dicht am Wasser liegen, mussten wir das jetzt rechtlich absichern. Oder auch unser Baufenster nach Süden: dafür würden wir Stellplätze aufgeben, um eventuell das Freibad um eine Rutsche oder ein Kleinkindbecken zu erweitern. Es geht um keine konkreten Pläne, sondern darum, die Möglichkeiten zu sichern“, verdeutlicht er.
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Camping: „Halte ich für falsch“
Doch der Betreiber musste Kritik einstecken. „Ich finde die aufgeladene Stimmung zum Thema Ferienhäuser auf Campingplätzen sehr schade. Wir haben 2015 ein Sondergebiet Ferienhäuser entwickelt, dem ein siebenjähriger Genehmigungsprozess vorausging“, blickt Riechey zurück.
Laut Riechey sind Campingplätze heute viel mehr als nur Standplätze. „Bei vielen gibt es eine Vielzahl an Unterkünften“, plädiert er für Ferienwohnungen auf Campingplätzen.
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Und weiter: „Wir sind selbst auch Camping- und Ferienpark. Wir haben viele gute Campingplätze auf der Insel. Ich finde es strategisch falsch, ihnen diese Möglichkeit der Entwicklung zu nehmen. Das ist tourismusfeindlich, im Interesse meiner Kollegen halte ich das für falsch“, so sagt Riechey der „oh-presse“.
Seitens des Landes besteht bekanntlich die Möglichkeit, eine Ausweitung der Campingplätze zu genehmigen – mit Rückbau-Verpflichtung nach der Pandemie. Die Entscheidung der Stadt Fehmarn, nur zehn statt der vom Land vorgeschlagenen zwanzig Prozent zuzulassen, sieht Malte Riechey kritisch. (oa)