Das Leben wird immer teurer, auch auf den Camping-Plätzen. Inflation, steigende Preise, gleichbleibendes Einkommen. Diese Last liegt schwer auf den Schultern der Gesellschaft – und fordert einen quasi heraus, über Optionen nachzudenken.
So ging es auch einer Frau, welche nun überlegt, ihr altes Leben über Bord zu schmeißen und ganz neu zu starten. Doch als sie in den sozialen Medien nach Rat fragt, bremsen Camping-Experten die Frau direkt aus – so einfach wie sie glaubt, ist das nämlich gar nicht!
Camping: Entfliehen aus der Mietpreis-Hölle
Die aktuellen Kosten zu stemmen ist schwer, vor allem aber als alleinerziehende Mama. Zwei Söhne und Hund in einer Mietwohnung – nun überlegt die Frau sich, wie sie dem Mietpreis-„Alptraum“ entkommen kann.
Und sie hat auch schon einen Plan: In einem Mobilheim oder Tiny House auf einem Campingplatz leben. Um „leben zu können, anstatt nur Miete zu zahlen und immer Angst wegen einer Kündigung haben zu müssen“, wie sie es selbst beschreibt. Doch hat ihr erschwinglicher Traum überhaupt Platz in der Realität? Als sie nach Kosten und Campingplätzen fragt, sagen Dauercamper ganz klar: Das wird schwierig. Denn „auf einem Campingplatz mit Erstwohnsitz zu leben ist nicht mit einer Mietwohnung zu vergleichen.“
+++ Camping: Ausgebucht! Hier wird es zu Ostern richtig eng – Urlauber müssen schnell sein +++
Camping: Das sind die Hürden
Zuerst ist zu beachten, ob der Campingplatz überhaupt offiziell als Erstwohnsitz angegeben werden darf. Die meisten Urlauber in den Kommentaren sind sich nämlich einig, dass dies kaum noch erlaubt sei: „Auf vielen Campingplätzen, zum Beispiel in NRW, ist der erste Wohnsitz nicht erlaubt.“ Doch eine bundesweit einheitliche Regelung gibt es hier nicht – ein gutes Zeichen wäre hier aber schonmal, wenn auf dem Platz Dauerstellplätze angeboten werden.
Außerdem muss es in dem Fall der Dame ja zusätzlich ein Platz sein, der Tiny Häuser erlaubt. Das könnte noch schwieriger werden! Denn diese Bewegung ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sehr weit fortgeschritten. Auf der Insel Büsum gibt es aber beispielsweise den Campingplatz „Camping Nordsee“, welcher das Leben in Tiny Häusern anbietet. Hier müsste die Suchende ganz speziell nach den einzelnen Plätzen in Deutschland Ausschau halten.
Doch das größte Manko sehen die Mitcamper tatsächlich in Sachen (Miet)Preise und Pachtverträge. Eine Mitcamperin meint, sie könne jährlich mit Nebenkosten bis zu 2.700 Euro rechnen (mit Versicherung für das Mobilheim). Obendrauf komme die jährliche Pacht – da diese natürlich region- und platzabhängig ist, fällt hier eine Pauschalisierung schwieriger. Die Mitcamperin rechne mit 3.500 Euro bis 5.000 Euro jährlich.
Hier mehr:
- Camping: Urlauber rechnen mit Hersteller ab – „Nie wieder“
- Camping: Bittere Klatsche macht Camper wütend – „Müssen alles räumen“
- Camping: Mann stellt Wohnwagen in Halle – als er wiederkommt, trifft ihn der Schlag
Außerdem kommen ja noch die Preise für das Mobilheim oder das Tiny House hinzu – ein Mobilheim kann preislich stark variieren, doch eine große Anzahl ist bereits für unter 100.000 Euro zu erwerben. Bei den Tiny Häusern liegt man zwischen 30.000 Euro und 80.000 Euro.
Zuletzt sollte man auch nicht aus den Augen verlieren, dass Dauerstellplätze keine „festen Böden“ sind. „Wird der Platz weiterbetrieben? Steht irgendwann ein Verkauf an?“ Unwahrscheinlich ist das nicht, schon lange werden viele Dauercamper immer wieder von ihren Plätzen vertrieben (>>> hier mehr). Der Plan der Dame ist also nicht unmöglich – doch einige Faktoren könnten ihn zum Scheitern bringen.